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HAUSMANN
Hof der Familie Kraus
Hausmann ist ein idyllischer Weiler im Laabertal, der nur den Bewohnern aus der näheren Umgebung
bekannt ist. Einen der beiden ansässigen Höfe bewohnt Anton Kraus, der gemeinsam mit seiner Frau
Birgit und seiner Mutter Elisabet und deren Kindern Stefan und Maria, Elisabeth und Thorsten den Hof
bewirtschaften.
Viele Ortsnamen dieser Gegend verweisen darauf, dass dies einmal vorwiegend ein Rodungsland war. Der
Mensch hat in jahrelanger harter Arbeit dem Wald das Ackerland abgerungen.
In Wolferthau, früher Wolfau, steckt der alte Rufname Wolfhart, während Hausmann wahrscheinlich seinen
Namen einem damaligen Siedler namens „Huzimann“ verdankt. Dies dürfte, wie man in Erfahrung bringen
konnte, im 9. – 10. Jahrhundert gewesen sein. Wahrscheinlich war es dieser „Huzimann“, der den
Grundstein für diesen Ort gelegt hat. Weitere Nachforschungen ergaben, dass Hausmann schon 1687 aus
zwei Höfen bestand. 1703 kauften sich Agnes und Urban Wutzer einen der zwei Höfe. Zehn Jahre später,
1713 siedelten sich die Vorgänger des Ägide-Hofes, die Familie Oberndorfer, in Hausmann an. Somit kann
auch geklärt werden, woher der Name Ägide-Hof stammt: Da dieser Name in unserer Gegend nicht sehr
häufig vorkommt, kann die Bezeichnung nur vom Vornamen des Besitzers stammen.
Von 1776 an war Maria Oberhofer, eine verwitwete Bäuerin, Besitzerin des Hofes. Sie übergab am 25. Mai
1816 an ihren Sohn Joseph Oberndorfer. Dessen Nachfahrin, die Landwirtschaftswitwe Therese
Oberndorfer, am 11. Februar 1932 den Ägide-Hof an den ledigen Anton Kraus aus Osterhaun im Beisein von
mehreren Zeugen verkaufte. (Das Anwesen gehörte damals zur Steuergemeinde Pattendorf und
Niedereulenbach, Amtsgericht Rottenburg und Finanzamt Mallersdorf.)
Anton Kraus heiratete am 31. Mai 1932 Rosina Gahr aus Reichenstetten.
Die anwesenden Personen erklärten vor dem Justizrat Josef Goss, Notar in Rottenburg, dass der Hof,
bestehend aus Wohnhaus, Stadel, Remise, Wasch- und Backhaus, einem Stall für Rinder und Pferde und
separatem Schweinestall, einer Hopfendarre und einem Hofraum mit Grasgarten an Anton Kraus übergehen
soll und ins Grundbuch Niedereulenbach eingetragen wird. Zugleich übernimmt er alle Vorräte sofern sie
vorhanden sind. Gleichzeitig erwarb Anton Kraus einen Fischweiher und das dazugehörige Fischrecht.
Anton Kraus schrieb in seiner Familienchronik, dass ausser dem Haus und den Stallungen kein „lebendes
oder totes Inventar vorhanden war. Die Felder, Wiesen und Waldungen waren in einem verwahrlosten
Zustand.“
1932 war die wirtschaftliche Entwicklung für die Bewohner und vor allem der Landwirte auf dem Lande
sehr schlecht, sodass Anton Kraus seinen Stier von zehn Zentnern in München auf dem Großmarkt für
160,00 Mark verkaufen musste.
Im Jahre 1935 kaufte er sich seinen ersten Bulldog und konnte so seine Felder maschinell bewirtschaften.
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er sich ein neues Wohnhaus, danach wurden Zug um Zug die Stallungen
und die Scheune erweitert oder repariert.
Am 1. April 1967 übergab Anton Kraus an seinen Sohn Anton und dessen Ehefrau Elisabeth den Hof. Leider
verstarb Anton Kraus im Mai 1994 bei einem Betriebsunfall.
Am 4. September 1969 brannten durch einen Kurzschluss der Hopfendarre das Haus und die Stallung der
Familie Kraus bis auf die Grundmauern nieder.
Rottenburger Anzeiger
Brand vernichtete Großteil eines Bauernhofes
Feuer in Hausmann bei Wolferthau verursachte einen großen Schaden. Die Flammen gingen von der
Hopfendarre aus.
Rottenburg. In der Nacht zum gestrigeren Freitag brach im Bauernhof des Gutsbesitzers Anton Kraus in
Hausmann, Gemeinde Wolferthau, Landkreis Rottenburg ein Brand aus. Die Flammen vernichteten drei
Ställe und die gesamte Hopfenernte restlos und das Wohnhaus zur Hälfte. Beamte der
Kriminal-Außenstelle Landshut suchen die Ursache des Großfeuers in der Hopfendarre, die im
Dachgeschoss untergebracht war.
Die Landpolizei-Inspektion Rottenburg wurde am Donnerstag um 20.28 Uhr von dem Brand verständigt. Als
die FFW Rottenburg am Brandort eintraf, waren bereits die Wehren Wolferthau und Pattendorf im
Einsatz.
Das Feuer war den Ermittlungen der Brandfahnder der Kriminal-Außenstelle Landshut zufolge in der
Hopfendarre ausgebrochen, die im Dachgeschoss (es diente gleichzeitig als Hopfenboden) untergebracht
war. Von dort griffen die Flammen auf den übrigen Speicher und auf das Dach der angebauten drei Ställe
über, die restlos eingeäschert wurden. Der Großteil des Wohnhauses, aus dem nur ein wenig Mobiliar
gerettet werden konnte, verbrannte ebenso wie die Hopfen- und Heuvorräte und ein Teil der
Getreideernte. Nachbarn halfen den Feuerwehrleuten und der Familie des Brandleiders, das Vieh in
Sicherheit zu bringen. Von dem gesamten Hof blieben nur die große Scheune und ein kleineres
Nebengebäude unversehrt.
Erhebliche Schwierigkeiten hatten die Wehren mit der Löschwasserversorgung. Der nächstliegende Weiher
führte kein Wasser. Zwei weitere Teiche lagen etwa 400 Meter vom Brandort entfernt. Zur
Wasserversorgung mussten zwei zusätzliche Pumpen zwischen geschaltet werden. Trotz des tatkräftigen
Einsatzes der beteiligten Feuerwehren dauerte es bis Freitag 3 Uhr in der Früh bis sichergestellt war,
dass die Flammen nicht mehr auf die Scheunen und das andere Gebäude übergreifen konnten. Noch am
gestrigenen Freitagabend mussten Brandwachen eingesetzt werden. Die Ermittlungen der
Kriminal-Außenstelle dauern noch an.
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