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BOGENHAUSEN
Bogenhausen hat seinen Namen von den vielen Windungen, in denen sich die Laaber durch das Wiesental
schlängelt.
Statistik des königl. Bezirksamtssprengels aus dem Jahre 1889
Dorf im großen Laaberthal unweit der Distriskstraße Gisseltshausen-Pfeffenhausen, vormals Fürst Eugen
Wrede´sches Patrimonialgericht, Gerichtshalter zu Langquaid. Wohngebäude 25, Einwohner 155.
Die ehemalige Hofmark Bogenhausen
Diese Hofmark ist in verhältnismäßig kurzer Zeit durch viele Hände gegangen. Zu Anfang des 18.
Jahrhunderts gehörte sie zugleich mit den Hofmarken Adlhausen, Unkofen und Türkenfeld dem Jodok Ernst
Freinhueber, der mit Maria Katharina von Guggemos verheiratet war und sich große Verdienste um die
Wallfahrt zum Heiligen Brunn bei Türkenfeld erworben hat. Zu der Hofmark Bogenhausen waren im Jahre
1696 u.a. grundbar und vogtbar die Heckmühle, Einviertelhof des Müllers Beitl Puttenhauser und die
Kämdlmühle, Roßsölde des Mathias Zellner. Grundherr der Hofmarks-Güter wurde 1670 der Lebmedikus
Johann Jakob von Maffei, dem die Hofmarken Türkenfeld, Unkofen und Bogenhausen vom Kurfürsten
geschenkt worden waren. Später schrieb sich Franz Martin von Guggemos Herrngiersdorf auch von
Bogenhausen. Desgleichen die 1754 gestorbene Maria Antonie von Guggemos, geborene von Rummel. 1770
ist Bogenhausen eine Baron Wadenspan`sche Hofmark. Um diese Zeit gab es auch eine Wadenspannische
Hofmark Sandelzhausen-Ebertshausen. 1763 wurden zwei Herren von Wadenspann als Käufer des Gutes
Adlhausen bezeichnet. 1780 ist Inhaber der Hofmark Bogenhausen Se. Exzellenz der Graf Karl von Daun,
geheimer Rat, Oberstallmeister, G.F.M. Leutenant, Pfleger und Kastner zu Telsbach. 1789 wurde die
Daun`sche Hofmark von Ruedl verwaltetet. Nach dem Ableben des Reichsgrafen Karl Wilhelm Stanislaus
von Daun wurde 1792 von seinen Erben die Hofmark Bogenhausen dem Georg Andre Reichsfreiherrn von
Heffelin verkauft. 1820 starb in Regensburg der kurfürstliche Hofrat Georg Daniel von Höffelin,
Reichsfreiherr, Herr von Adel- und Bogenhausen, dem im Friedhof zu Adlhausen ein Grabdenkmal errichtet
wurde. 1818 ist ein Herr von Bäumler Gerichtshalter von Adl- und Bogenhausen. Beide Hofmarken kommen
dann an den Fürsten Eugen Wrede und von diesem an Herr Klement von Schmaus (um 1845). In der Folgezeit
verschwanden die Vorrechte der Hofmarksherren.
Wie verhält es sich mit dem Geschlecht der Wadenspanner, das einmal der Matrikelschreiber der Pfarrei
zu Unserer Lieben Frau in München Wagenspanner genannt hat? In der Gegend um Weihmichl ist der Name
Wadenspanner nicht unbekannt. Wer mit dem sogenannten Ferkelauto auf der Strecke Schmatzhausen-Landshut
fährt, kommt an der Wadenspanner`schen Gastwirtschaft in Altdorf vorbei, wusste aber bisher kaum etwas
von einem Baron Wadenspann und dessen Verwandtschaft mit den Altdorfer Wadenspannern. Aus der
Pfarrmatrikel U.L.F. zu München erfahren wir, dass 1739 dem Oberleutnant zu Fuß Ferdinand Anton
Wadenspanner und der Maria Franziska geborenen Frieser, eine Tochter geboren ist. 1741 wurden sie
wieder mit einer Tochter beglückt. Der Vater wurde als Oberleutnant unter dem churf. Leibregiment
bezeichnet. 1751 ist F.U. von Wadensapnner chf. Obrist Wachtmeister und Platzmajor, Taufpate,
desgleichen 1753 unter der Bezeichnung als F.U. von Waddenspang. 1760 schloss der Oberstleutnant von
Wadenspann München zu Siegenburg mit dem Hofmarksherrn von Furth bei Landshut, dem Grafen Albert Max
con Lodron, einen Vertrag ab. 1761 legt genannte Matrikel dem F.A. von Wadnspanner (Taufpaten) den
schönen Tittel S.E.B. Protribunus bei. Am 24. Februar dieses Jahres wird ihm und seiner Gemahlin Maria
Franziska geb. Storch, eine Tochter geboren. Unser Kriegsmann soll ein Wirtssohn von Furth, ein
Schützling der dortigen Grafen von Lodron gewesen und durch Heirat aus Handelskreisen reich geworden
seinl.1735 gab es in Furth eine Wirt u. Bräumeister Niklas Waiderspaindtner u. war sein Sohn Hans
Gerorg bei ihm Brauerlehrling. Am 29. Juli 1778 schloss Anton Wadenspanner, Sohn der
Gastgeberseheleute Johann Georg und Maria Anna Wadenspanner von Altdorf , zu Wolnzach mit der
Bierbrauerswitwe Katharina Spenger, Tochter des Bräuverwalters zu St. Emeram in Regensburg Bernhard
Forster, einen Heiratsvertrag ab. An seiner Ausstattung beteiligte sich „des Herrn Vatters
Hochreyherrlicher Herr Bruder S. Titl. Ihro Exzellent Herr Ferdinand Antoni Freyherr von Wadenspanner
Inhaber der Herrschaft Sandlzhausen etc.: dann wirklich Churbayerischer Hofkriegsrath und
Generalmajor“ mit 500 fl. Des Hochzeiters Eheeinrigen betrug 1800 fl. Seine Exzellenz ist um das Jahr
1712 geboren. Mit etwa 70 Jahren erwarb er von der Familie Lodron die Furthischen Güter und es
landete so der Wirtssohn von Furth in seiner Heimat als Hofmarksherr. „Auf, ab und wieder auf, das
ist dein Lebenslauf“ lautet ein altes Sprichwort. Zum Teil ist es hier an zwei Familien zur Wahrheit
geworden. Der Freiherr von Wadenspann, geheimer Rat und Generalleutnant der Infanterie, auf Furth,
Süßbach usw. ist am 5. März 1796 hochbetagt verschieden. Seine Ehefrau geb. Storchin, ist ihm i.J.
1793 im Tode vorangegangen. Die Bürgersfamilie Wadenspanner blüht weiter. 1800 war der Wirt
Wadenspanner Zechprobst von Altdorf. (zu vgl. Geschichte der Pfarrei Neuhausen bei Landshut von
Pfarrer Sebastian Huber S. 92 f., 237 f, 185).
Von Interesse dürfte noch sein, dass im Jahr 1478 von dem Hofgericht zu Landshut eine Klage der
Elisabeth, Tochter des verstorbenen Ulrich Heckmülners und ihrer Schwester Anna, Hausfrau des Jörg
Peckh von Hatzkofen, verbeschieden wurde. Es handelte sich um die zum Kasten Landshut urbare, zum
Herzog Ludwig vogtbare und zum Domstift Regensburg giltbare Heckmühle in der Hofmark zu Bogenhausen.
Um 1470 gehörten zur Hofmark Pogenhausen: Fridl Zummair, Peter Ramler, Hansel Nidermar, Ulrich und
Liebl Prändl, Künigund zu dem Bründlein, Hänsel Pründl (hochbesteuert!), Anna Pflüeglin, Lindl, Jakob
Kolb (hochbesteuert) und Eberl Mair, Hauptmann der Hofmark, sämtliche in Bogenhausen; ferner Aumeier
zu Egkrach, Ulrich Schädler und Hans Lurtzmaier von Lurtz, letzterer Höchstbesteuerter, Werndl
(Bernhard) Hacknmüller von Hacknmüll. Ottilie Peurin und Ulrich Kamer zu Furt, Perchtold zu Hackendorf
(hochbesteuert); Ull Hackmairin, Linhard Stauber, Margreth Gabriellin und Turl zu dem Gabrielln
(wohnt in Bogenhausen).1591 wird Georg Aumair zu Eggerach in der Hofmark Bogenhausen genannt. 1696
ist der ganze Hof des Peter Byberger zu Eggerer Herrn Freyhuber in Landshut zur Hofmark.Türkenfeld
grund- und vogtbar.
A.A. Lieb
Zusatzinformation:
Der Laaberbote 1852
Bekanntmachung:
(Verleitgabe des Bieres unter dem Satz btr.)
In Gemäßheit soeben eingelaufener hoher Regierungserschließung vom 21. d. M., wurde die Bewilligung
zur Verleitgabe des Sommerbieres um 6 kr. per Maß in den Schenklokalitäten und über die Gasse an die
Bräuer und deren Wirte nämlich die Wirtswitwe Anna Steinmaier zu Bogenhausen erteilt. Die betreffenden
Lokalpolizeibehörden haben sogleich bei den genannten Bräuer und den Wirten in deren Schenklokalen
obigen Biersatz aufzuschreiben und fortan sorgfältig zu überwachen, dass nur gesundes und gehaltvolles
Bier verleitgegeben werde, bei Verleitgabe geringhaltigen oder der Gesundheit schädlichen Getränkes
aber ist unverzüglich Anzeige zu erstatten, damit nicht bloß mit der gesetzlichen Strenge
eingeschritten, sondern auch die Sistirung obiger Bewilligung sofort verfügt werde.
Rottenburg den 25. Mai 1852
Königliches Landgericht Rottenburg.
Schütz, Landrichter
Laaberbote 1866
Bogenhausen, 30. Januar 1855
Heute Mittag kamen in die Wirtschaft des Herrn Wimmer da hier 6 reisende Handwerksburschen und
unterhielten sich beim Kartenspiel bis gegen Abend, wo alsdann der kommende Gendarm Roll zu
Rottenburg diesem Treiben bald ein Ende machte, indem 2 von diesen Gesellen ohne Besitz von
Reisegeld waren. Ein dritter von denselben (ein Böhme) dagegen hielt in einem seiner Röcke eingenäht
verborgen, 19 Mark und 40 Pfennige, in einem weiteren Rock 1 Mark Stück und in einem Taschentuche
3 Mark Stücke eingewickelt, also zusammen M. 23,40., welcher Summe zweifelsohne von einem Diebstahl
herrühren durfte, da der selbe schon geraume Zeit geschäfts- und arbeitslos im Lande
herumvagabundiert. Ebenso verriet der Angstschweiß desselben beim Eintreten des Gendarmen das
unsaubere Gewissen des reichen Handwerksburschen. Dieser, sowie die beiden Mittellosen wurden nach
Rottenburg hinter Schloss und Riegel verbracht.
Rottenburger Anzeiger aus dem Jahre 1885
Anzeige aus dem Jahre 1885
Anzeige aus dem Jahre 1886
Anzeige aus dem Jahre 1912
Anzeige aus dem Jahre 1914
Anzeige aus dem Jahre 1925
Anzeige aus dem Jahre 1927
Anzeige aus dem Jahre 1928
Anzeige aus dem Jahre 1931
Anzeige aus dem Jahre 1932
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