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OBERVORHOLZEN
Statistik des kgl. Bezirksamtssprengels aus dem Jahre 1889 nebst Ortsbeschreibung.
Obervorholzen, Einöde an der Gemeindeverbindungsstraße Högldorf-Oberroning Wohngebäude 1, Einwohner
16.
Gehört seit 1932 zur Expositur Hofendorf (vorher Pfarrei Laaberberg) gehört seit jeher zur politischen
Gemeinde Högldorf. Früher hieß sie Vorholzen, und war grundbar zum Kastenamt Landshut.
Hausbesitzer nach Zehentbeschreibung von ca. 1604 (unvollständig)
Obervorholzen. ½ „Vor(Für)holzerhof“.
Erbrechtsw. Grundbar zum Kastenamt Landshut. 1838 und vorher heißt er Vorholzen. 1860 heißt es
Vorholzen (Ober- und Untervorholzen) 2 Häuser und 15 Seelen. 1916 heißt er Obervorholzen zum
Unterschied vom benachbarten Untervorholzen.
1653 Tobias Huber, Bauer Untervorholzen und Marg.
1686 Georg Schächtl, Vorholzen und Elis.
1704 Martin Zieglmayr (v. Moos) in Vorholzen die Erbtochter Magda. Schächtl von Vorholzen.
1741 Joh. Zieglmayr, ½ Bauer Agatha von Moos.
1771 Martin Zieglmayr, ½ Bauer von Vorholzen, Anastasia Biberger Reichenroith.
1780 Jos. Zieglmayr, Söldner, Vorholzen Rosina Steinböck von Laaberberg.
1799 Josef Müller, Bauer und Maria Rab, Bauerstochter von Wolfau. Vorher in Geratsberg wo er 1792
wohnte.
1826 Josef Müller Helene Englbrecht, Bauerstochter von Wolfertau.
1840 Josef und Theresia Müller
1867 Peter Müller Anna-Maria Werkmann von Siegensdorf.
1907 Lorenz Müller Therese Zinner, Bauerstochter von Thomaszell.
Generationen der Familie Müller lebten zur damaligen Zeit von Viehwirtschaft, (Rinder Schweine und
Kleintiere, wie von Getreide, Hackfrucht, (Rüben und Kartoffel).
1935 verdiente sich Lorenz Müller mit seiner Dreschmaschine, die teils mit einem Dieselaggregat, oder
wenn vorhanden, mit Kraftstrom angetrieben wurde als Lohndrescher seinen Unterhalt.
1938 wurden Lorenz Müller und Anna Geretshauser aus Rohr die Besitzer der Landwirtschaft.
1938 wurde wegen starkem Arbeitsanfall ein Bulldog der Marke Deutz mit 28 PS gekauft.
1948 bekam der Hof das erste Telefon mit Handkurbel, Voraussetzung war, Lorenz Müller musste das
Material, (Masten, Isolatoren und Draht) selbst mit seinem Traktor vom Hauptpostamt in Nürnberg
abholen und das war nicht wenig, denn die Leitung musste bis ins nächste Dorf Oberroning verlegt
werden.
1966 wurde die Landwirtschaft an den Sohn der auch Lorenz hieß, und Schwiegertochter Maria, geb.
Paulus aus Etzenbach übergeben. Wiederum übergaben sie im Jahre 2000 ihrem Sohn Lorenz den Hof.
1995 wurde aus Altersgründen der Hof aufgegeben und die Felder verpachtet.
Bis 1952 versorgte sich der Hof selbst mit einem Dieselmotor mit Strom bis eine Überlandleitung bis
Obervorholzen verlegt wurde.
1852 wurde von Josef und Theresia Müller die Hofkapelle gebaut die zu Ehren Maria Schnee geweiht
wurde. Diese Kapelle wurde von Stadtpfarrer Alois Steinberger benediziert, seit dieser Zeit dürfen
hier jährlich zwei Messen gelesen werden.
Rottenburger Anzeiger 1969
Münster. Immer seltener werden die Bauerngeschlechter, die oft über Jahrhunderte hinweg denselben Hof
bewirtschafteten. Eine solch alteingesessene Familie ist die der Müller in Obervorholzen, Gemeinde
Münster. Seit über 170 Jahren sitzen sie auf ihren Hof. 1799 erwarben die Bauerseheleute Josef und
Maria Müller, geb. Rab, den Fürholzerhof. Sie kamen aus Geratsberg, Gemeinde Laaberberg. 1826
übernahmen Josef und seine Ehefrau Helene, geb. Englbrecht von Wolfertau, den Hof. 1867 ging er auf
Peter Müller und seine Ehefrau Anna Maria, geb. Werkmann von Siegensdorf, über. 1907 folgten Lorenz
und Therese Müller, geb. Zinner von Thomaszell. Lorenz Müller erwirkte 1932 die Auspfarrung aus der
Pfarrei Laaberberg. Der Hof kam nun zur Pfarrei Hofendorf, Expositur Oberroning. 1938 übernahm sein
Sohn Lorenz und dessen Ehefrau Anna geb. Geresthauser v. Rohr, das Anwesen Lorenz Müller erreichte
nach jahrelangem Ringen 1954 durch Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes in München die
Eingemeindung der Einöde Obervorholzen nach Münster. Seit 1959 gehört der Hof zur Pfarrei
Rottenburg.
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