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PLUNDERDORF
Statistik des kgl. Bezirksamtssprengels aus dem Jahre 1889 nebst Ortsbeschreibung.
Plunderdorf, Weiler 2 km nordöstlich von Oberroning, Wohngebäude 8, Einwohner 41.
Diese Ortschaft bestand seit altersher aus 7 Anwesen und dem Hirthaus, welches in neuerer Zeit
abgerissen wurde. Hs.Nr. 6 wurde ca. 1886 abgebrochen.
Die Geschichte
Am 2.9.1472 stiftete Georg Prunmair von Plunderdorf unseren Lieben Frauen im Gotteshaus zu Roning eine
ewige Wochenmesse, ferner für seinen Vater Konrad und seiner Mutter Kunigunde einen ewigen Jahrtag
mit einer gesungenen Vigil und gesungenem Seelenamte und einer gesprochenen hl. Messe. Dafür gibt er
der Kirche zu Roning seinen väterlich vererbten großen und kleinen Zehent zu Nieder (Unter)=Otterbach.
Siegler ist der edle und veste Wilhelm Moßhaimer zu dem Schmalenstein (bei Hofendorf).
1459 bezahlt zum Regensburger Dombau Hainzel Obermair von Plunderdorf Hs. Nr. 2 einen Beitrag. 1487
ebenso Konrad Obermayr von Plunderdorf.
1543 erhält der Pfarrer von Semerskirchen von Jörg Obermayr von Plunderdorf jährlich 11 fl (Gulden)
(solidi) (wahrscheinlich für einen Jahrtag). Von alten Steinsäulen (römische Meilensteine), welche
sich früher auf der Straße vorfanden, wurden die letzten ca. 1850 bei einem Stallumbau in Plunderdorf
(Hs.Nr. 1) als Unterlage verwendet. 1694 war Plunderdorf zum Kloster Geisenfeld (resp. Probstei
Sandsbach vogtbar (gerichtsbar) gehörig.
1939 Joh. Bapt. Strohmeier
Anwesen der Familie Kaiser 1963
Alte Hausnummer 1
„Wagner“. 3/16 Sölde. Erbrechtsweise grundbar zum Domkapitel Regensburg.
1634 starb Georg Zierbl (Hs.Nr.1 oder 3).
Vor 1640 Hans Bauer (Hs.Nr 1 oder 3).
1640 Wolfgang Gräßl und Christina (Hs.Nr. 1 oder 3).
1668 Sebastian Seidenschwanz die Witwe Christina Gräßl (Hs.Nr 1 oder 3).
Vor 1741-79 Simon Lauterbeck, Wagner und Anna.
1779 Georg Dalari (B.v. Moos), Wagner und Barbara Stempfhuber, Bauerstochter von Alzhausen.
1830 Georg Darlai Rosalia Kiendl, Müllerstochter von Steinkirchen.
1855 Michl Berger (Söldner von Rohr), Anna M. Bollmann, Zimmermannst. von Plunderdorf. (Nichte des
Georg Darla).
1886 Gerorg Ammer (Bauersohn von Petersglaim) die Erbtochter von Therese Ammer.
1911 heiratete Nikolas Kaiser aus Oberroning die Tochter Theres geb. Ammer .
1913 wurde das Maschinenhaus (Dreschklöppelhaus) und 1915 den Stall erbaut.
Ab dem Jahre 1924 wurde der Hof mit Niederspannung von Oberroning versorgt. Das Trinkwasser und das
Wasser für die Tiere wurde ausschließlich bis 1978 aus dem eigenen 20 Meter tiefen Brunnen bezogen.
1930 wurde in Weihlohe 20 km von Plunderdorf entfernt der Stadl abgebaut, dann mit einem
Pferdefuhrwerk nach Plunderdorf gefahren und dort wieder aufgebaut.
1939 wurde das Wohnhaus erweitert.
1954 heiratete der Sohn Josef von Nikolas und Theres Kaiser Maria geb. Harth aus Hirtdorf.
Um die immer steigende Produktion auf dem Hof gerecht zu werden, kaufte man sich einen Traktor der
Marke „Güldner“ mit 22 PS.
1960/61 kaufte sich Josef Kaiser einen Bagger der Marke „Atlas Hydraulik“ und nahm Aufträge für
Aushub- und Erdarbeiten im Nebenerwerb an.
In den 1960 Jahre wurde das Wohnhaus umgebaut.
1990 heiratete Siegfried Kaiser Anna-Maria geb. Kügler aus Peising.
1995 wurde der Hof stillgelegt und die Landwirtschaft verpachtet.
Diese Hofkapelle wurde 1958 durch die alte, die im Jahre 1900 von Georg Ammer erbaut wurde, ersetzt.
Das Wohnhaus, das 1962 an den Stall angebaut wurde.
Wohnhaus der Familie Zirngibl
Alte Hausnummer 2
„Huber. 5/8 Hof. 1604 auch Brunnerhof. Erbrechtsw. grundbar zum Kloster Geisenfeld. Der Besitzer
hatte jedes Mal auf einer jeden Frau Äbtissins Ableben einer angehenden Frau eine Lebensschuld oder
Neustift zu bezahlen. Möglicherweise gehörte der Hof 1694 dem Gotteshause Semerskirchen. 1723 wurde
durch Abtrennung von einigen Tagwerken Grund ein neues Anwesen (Hs.Nr.4) gebildet.
1459 Hainzel Obermair, bezahlt zum Dombau in Regensburg einen Beitrag.
1487 Konrad Obermair, bezahlt zum Dombau in Regensburg einen Beitrag.
1534 Jörg Obermair. Der Pfarrer von Semertskirchen erhielt jährlich 11 Schilling (wahrscheinlich für
einen Jahrtag).
1634 starb Hans Hueber (deshalb obiger Hausname).
1678 und 94 Thomas Steinzinger, welcher auch den Hof in Frechelsdorf besaß.
1731 Michl Schmiedbauer „Hueber“.
Vor 1762 Martin Mittermayr Ursula Mieslinger, B.t. von Andermannsdorf.
1846 Sebast. Friedl.
Ca. 1847 Thomas Zirngibl, Bauer und Anna M. Lehner von Willersdorf. Zuvor in Willersdorf.
1870 Thomas Zirngibl Anna M. Ertl, B.t. von Unterwending. Vermisst im Kriege 1870. Die Witwe verkauft
an ihren Schwager.
1874 Michl Zirngibl (Bruder von Thomas) Maria Wagensonner, B.t. von Etzenbach.
Helene und Isidor Zirngibl
1914 heiratete Isidor Zirngibl Helene geb. Huber aus Schaltdorf, gemeinsam führten sie die
Landwirtschaft bis sie den Hof 1960 ihrem Sohn Josef übergaben. Der heiratete 1966 Helene geb. Fuchs
aus Schaltdorf.
2006 übernahm der Sohn Thomas Zirngibl den Hof, der ihn bis heute (2017) weiterführt.
Der Bauer Isidor Zirngibl bereitet die Pferde für die Arbeit auf dem Felde vor.
Die Familie lebte von den Erträgen wie, Mais, Gerste und Weizen und Viehwirtschaft. Die Kühe wurden
1971 aufgegeben, heute wird nur noch Schweinemast betrieben.
Anwesen der Familie Müller
Alte Hausnummer 3
„Nicklmann“. 3/22 Sölde. Erbrechtsweise grundbar zum Domkapitel Regensburg. 1932 brannte das hölzerne
Anwesen ab. Die eventuellen Besitzer von 1634-1668 siehe Hs.Nr. 1.
1634-1668 siehe Hs.Nr. 1.
1787 Vitus Schmaus (v. Aicha), S.ld. Gertrud Neumayr, S.t. von Schlamberg.
1816 Matthäus Schmaus Anna M. Applshauser (von Unterempfenbach).
1873 Michl Bachmeier und Magdalena Wimmer von Gebersdorf, zuvor Eberstall.
1896 Peter Bachmeier, Zimmermann, Maria Daffner, S.t. von Herrngierstorf. Verkaufte 1930 und ging
nach Roning.
1930 kaufte Franz Xaver Seber (von Schmatzhausen) Theres Stempfhuber B.t. von Plunderdorf den Hof mit
der dazugehörigen Landwirtschaft.
1931 brannte der Hof vollständig nieder, danach wurde er wieder neu aufgebaut.
1934 übernahm die Tochter Sophie den Hof. Sie heiratete 1966 Fritz Müller aus Steinbach gemeinsam
bewirtschafteten sie die Landwirtschaft bis sie diese aus Altersgründen 2002 aufgaben. Die
Landwirtschaft mit drei Kühen, Getreide und Kartoffelanbau betrieben beide im Nebenerwerb.
1967 wurde zur Arbeitserleichterung auf dem Felde ein Traktor der Marke Fendt Hatz 12 mit 25 PS
angeschafft.
Anwesen der Familie Obermeier
Alte Hausnummer 4
„Weber“. 1/32 Sölde. Erbrechtsw. Grundbar zum Kloster Geisenfeld. Wurde 1723 vom Huberhofe (Nr. 7.)
abgetrennt. Nach dem Salbuche von Andermannsdorf gehörte die Webersölde als „Wildengut“ zum Pfarrhof
Andermannsdorf.
Vor 1758 Johann Reichl, Zimmermann, und Maria.
1758 Georg Schmid (Webersfrau von Obereulenbach), Weber und Söldner, die Erbtochter Maria Reichl.
Feierte am 3.3.1808 seine goldene Hochzeit.
1794 Sebast. Obermayer (B.s. von Schöfbach, Pfr. Asenkofen), Weber die Erbtochter Magdalena Schmid.
1824 Andreas Obermayr, Weber Margarete Sigl, S.t. von Gebersdorf.
1858 Andres Obermaier, S. und die W. Eva Stöckl, B.t. v. Laaberberg.
1894 Martin Obermeier (v. Piegendorf), Walburga Müller, S.t. von Münster. Neffe des Martin
Obermeier.
1935 Waldburger Obermayer aus Münster, sie wurde von der Familie Müller als Pflegekind aufgezogen.
Bis zur Stilllegung 2009 lebten die Familien von Viehwirtschaft, (10 Kühe ein paar Sauen). Um die
Familie zu ernähren, musste Josef Obermayer ab 1972 einen Arbeitsplatz in Vollzeit annehmen. Seit
dieser Zeit wurde der Hof im Nebenerwerb bewirtschaftet.
1969 heiratete der Sohn Josef, Rosa Herker aus Allersdorf, gemeinsam bewirtschafteten den Hof beide
bis 2009 und lösten ihn aus Altergründen auf. Die Felder wurden verpachtet.
1980 wurde das alte Wohnhaus abgerissen und neu erbaut. 1995 wurde die Garage neu erbaut.
2015 wurde die Maschinenhalle und der Stall abgerissen.
Anwesen der Familie Lackermeier im Jahre 1990
Alte Hausnummer 5
„Hans Bauer“, ½ Hof. Erbrechrsw. grundbar zur Kirche Oberroning.
1663 und 1694 Sebast. Schmid und Rosina „je 2 Pferde und Kühe, 1 Jungrind.
1731 und 1743 Veit Schmid ½ Bauer und Eva.
Vor 1811 Georg Stanglmayr, ½ Bauer und Theres Widmann, B.t. von Gisseltshausen. Zuvor in O.Roning wo
er 1785 verstarb.
1811 Mathias Zellmer (v.Riegl), ½ B. die Erbtochter Gertraud Stanglmayr. 1817 Theres Berghofer, v.
Herrngierstorf.
1851 Math. Zellmer, ½ B. Franziska Brückl von Penck. Verkaufte 1872/73 weil kinderlos und kam dann
nach O.Roning als Hausbesitzer.
1872 Johann Kindsmüller (B.s. von Schachten), Bauer Creszenz Heckner von Wölflkofen. Kam ca.1889 nach
Münster. 1888 Walb. Daffner von Gebersdorf.
Ca. 1889 kaufte den Hof N. Schuster, Schwaiger von Landshut, welcher ihn durch Baumeister
bewirtschaften ließ.
1894 Ignaz Schmid, Bauer und Maria Pfannenstein, St.t. von Pattendorf. War zuvor in Pattendorf.
1904 Mathias Riepl und Kath. Weingartner von Widdersdorf. Zuvor in Bruckberg.
1913 Johann B. Lackermeier (B.s. von Edenhand), heiratete die Erbtochter Theres Riepl und zog nach
Plunderdorf auf den Hof.
1952 wurde ein Bulldog der Marke Schlüter mit 15 PS. gekauft
1984 übernahm deren Sohn Albert die Landwirtschaft.
2013 wurde die Hofstelle aufgelassen, die Felder werden seitdem vom Sohn Thomas Lackermeier
bestellt.
Die Scheune links mit dem Taubeneinschlag stand bis 2000, der Stall rechts wurde 1982 abgerissen und
neu gebaut.
Das alte Bauernhaus wurde 1959 abgerissen.
1954 Sebastian Lackermeier beim Pflügen auf dem Felde.
Anwesen 2017
1952 wurde ein Bulldog der Marke Schlüter mit 15 PS. gekauft, um die Dreifelderwirtschaft leichter
bestellen zu können.
Alte Hausnummer 6
„Gangerl“. 3/32 Sölde. Erbrechtsw. grundbar zur Kirchr Oberroning. Das Haus wurde ca. 1886 von
Zirngibl abgebrochen.
1697 und 1740 Georg Kätzinger, ½ Bauer und Eva.
1740 Andreas Kätzinger ½ B. Gertrud Paur, B. v. Niederroning.
1784 Benedikt Kätzinger, Söld. Marg. Sporer von Ergoldsbach.
1803 Michl Gangerl (1/2 B.s. v. Mahlsdorf), Söld. Theres Röhrl von Galling.
1833 Jgnaz Gangerl (gest. 1880) Maria Kath. Stanglmayr, S.t. von Oberroning.
1893 Alois Schmid v. O. Roning.
Hofstelle der Familie Zehentbauer aus Ramersdorf
Alte Hausnummer 7
"Tobias“. 3/16 Sölde. Erbrechtsw. grundbar zum Kloster Geisenfeld
Vor 1676 Coloman Kätzinger und Eva.
1676 Tobias Stirzinger (von Schaltdorf) die Witwe Eva Kätzinger.
Vor 1740 Georg Kätzinger und Eva (siehe Hs.Nr. 6.)
1740 Blasius Kätzinger (des Georg und der Eva), später Juliana Biberger von Reichenreuth.
1780 Sebast. Klar (S.s. v. Roning) die Witwe Juliana Winkler.
1785 Walb. Wiesenberger, ½ B.t. von Inkofen.
1803 Johann Klar Kath. Biberger, Bäckerstochter v. Gebersdorf.
1815 Barb. Berghofer von Herrngierstorf.
1853 Josef Klar ½ Bauer Eva Eder,B.t. von Zell.
1860 Lorenz Haindl (B.s. v. Oberndorf b. Weihmichl), ½ B. die Witwe Eva Klar.
1885 Georg Stempfhuber (b.s. v. Altbach), Bauer die Erbtochter Creszenz Haindl.
1932 Joh. Stempfhuber, Bauer Walb. Pernpaintner, B.t. von Thalhof bei Laaberberg.
1938 fiel der Hof einem Flammenopfer zugrunde, so dass der Hof im Laufe der Jahrzehnte wieder neu
aufgebaut werden musste.
1965 heiratete Johann Stempfhuber, Anna geb. Paul aus Laaber, gemeinsam bewirtschafteten sie die
Landwirtschaft.
In den 1970er Jahren begann auch auf dem Hof die technische Mechanisierung, durch Kauf eines Traktors
und anderen landwirtschaftlichen Maschinen.
1994 heiratete die Tochter Monika Stempfhuber den Landwirt Xaver Zehentbauer aus Ramersdorf.
2005 wurde durch Zusammenlegung der Höfe Ramersdorf und Plunderdorf die Hofstelle Plunderdorf alte
Hausnummer 7. aufgelöst. Die Äcker werden von Ramersdorf aus bewirtschaftet.
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