STEINBACH
Hof der Familie Hohenester
Hofchronik des Kasparbauernhofes
Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1599-1600 als sogenannter Prih oder Freizenhof, später Kasparhof.
1599 - 1600 Sebastian Macheslander
1660 – 1679 Georg Kammermeier
Der Kasparbauernhof gehörte zur Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit zur Hofmark Stallwang, so musste Georg Kammermeier als Herrengilt und Stiftgeld im Jahre 1660 3 Gulden und 55 Kreuzer bezahlen. Sowie aus dem Ertrag des Hofes 100 Eier, 30 Käseleibe, 1 Schaf, 5 Metzen Korn und 7,1/2 Metzen Hafer abliefern.
Hofbesitzer
1680 – 1688 Nikolaus Kammermeier
1688 – 1736 Kaspar Heilmeier
1736 – 1756 Wolfgang Heilmeier
1756 verstarb Wolfgang Heilmeier und die Witwe Margarethe mit ihren drei Minderjährigen führte den Hof
weiter bis sie 1766 Josef Hohenester heiratete.
1766 – 1782 Max Heilmeier
1782 – 1823 Joseph Hohenester
1823 - 1852 Georg Hohenester. Unter Georg Hohenester wurden große bauliche Veränderungen vorgenommen
und der Hof erweitert.
1852 – 1901 Johann Hohenester. Als Johann Hohenester den Hof übernahm, hatte dieser schon eine Größe
von 121,31 Tagwerk. Zur Bewirtschaftung der Felder wurde der Bauer von einigen Knechten unterstützt,
die mit vier Pferden und einem Ochsengespann die Ernte einholten. Die Mägde waren für Arbeiten um und
im Hof zuständig, bei der Ernte mussten auch sie mit aufs Feld. Ernährt haben sich die Menschen auf
dem Hof von Kühen, Schafen und vielen Hühnern.
1945 wurde zur Arbeitserleichterung der erste Ackerschlepper mit Dieselmotor angeschafft. Somit sparte
der Bauer Knechte ein.
1940 Aquarell Hofbesitz von Anton Hohenester.
Um 1920 Bauersfamilie Hohenester vor dem Bauernhaus.
1901 – 1947 Anton Hohenester
1956 kaufte man sich einen zweiten stärkeren 40 PS Schlepper für das Feld. Im gleichen Jahr wurde der
erste und einer der modernsten Mähdrescher angeschafft. Was unter Umständen Tage und vielleicht Wochen
dauerte, konnte man in kürzester Zeit erledigen. So brauchte man nur noch zwei Pferde für die
leichtern Arbeiten halten.
1964 Der Sommerweizen wird mit dem neusten Mähdrescher Claas gedroschen.
Damals wurde das Korn noch in Jutesäcke abgefüllt.
1965 Anton Hohenester mit seiner Frau auf den Schlepper Fordson40 PS, links daneben seine Tochter
Anneliese.
1947 – 1976 Anton Hohenester
Im Jahre 19 75 wurde der Hof in die Altbesitz-Matrikel des Bayerischen Bauernverbands eingetragen.
1976 – 2008 Lothar Hohenester
Von 1968 – 1985 wurde in der Gemeinde die Flurbereinigung durchgeführt. Die Zahl der Flurstücke hat
sich vom Hof von 98 auf 18 Stück vermindert.
1974 wurde der Milchbestand aufgegeben und auf Bullenmast umgestellt.
Seit dem Jahre 2008 führt der Sohn von Lothar Hohenester bis heute, 2017, den Hof erfolgreich
weiter.
Derzeit werden Zuchtsauen, Mastschweine und Mastbullen gehalten.
2017 wohnen und arbeiten zwei Generationen, Anton und Anita mit Lorenz, Antonia, Anton und Maria sowie
der Altbauer Lothar Hohenester mit seiner Frau Melanie, auf dem Hof.
Anwesen von Inge und Gottfried Oldenburg
Das Anwesen Steinbach 29 befand sich ursprünglich im Besitz der Familie Müller.
Das alte Wohnhaus das im 19.ten Jahrhundert erbaut wurde, wurde im Jahre 1937 durch das bis heute
bestehende Wohngebäude ersetzt. Die alten Stallungen sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten
geblieben.
Im Wohnhaus befand sich einige Jahre das Bürgermeisteramt, in dem Bürgermeister Müller seinen
Amtsgeschäften nachging. In einem Nebengebäude befand sich der Backofen, in dem das ganze Dorf ihr
Brot buck, leider steht nur noch das gemauerte Gewölbe.
1971 wurde das Anwesen an die Familie Kolbinger verkauft, die wiederum verkauften die Hofstelle ohne
Felder 1983 an Familie Oldenburg. Die Kunstmalerin Inge Oldenburg richtete in einem Nebengebäude ihr
Atelier ein, wo sie auch zahlreiche Ausstellungen veranstaltete.
Bei Gartenarbeiten wurden diese zwei Teile im Anwesen gefunden :
Links im Bild - Keltische Spinnwirtel aus Graphitton
rechts im Bild - Kleines Pferdeköpfchen aus Bronze, vermutlich Anfang 19.tes Jahrhundert, wohl Teil
eines Pferdegeschirrs.
Das Mülleranwesen in Steinbach im Vordergrund die Kühz, Auslauf. Jetzt, 2017, im Besitz der Familie
Oldenburg.
Ehepaar Müller beim Wirt in Pfeffendorf
Anzeige aus dem Jahre 1915
Anwesen der Familie Neumayer
1933 kaufte Georg Neumaier dem Bauern Eisgruber den Hof ab.
Die Familie baute Kartoffel,Rüben und Weizen auf den Feldern, im Stall versorgten sie einige Kühe und
Sauen.
Das ständige Wachstum auf den Höfen Niederbayerns machte auch bei Famile Neuymayer nicht halt, so
wurde 1958 ein Traktor der Marke Porsche mit 22 PS angeschafft.
1968 übergab er an seinen Sohn Gerorg.
2007 wurde der Hof aus Altersgründen aufgelassen.
Um 1950 Wohnhaus mit angrenzendem Stall.
Ehemaliges Anwesen der Familie Bichlmayer
Auf dem Anwesen Bichlmayer war früher das Anwesen Biberger. Die Eheleute Anna und Matthäus Biberger
hatten zwei Töchter, Anne und Therese. Die Tochter Therese bekam den Hof. Sie heiratete Matthäus
Bichlmayer aus Schmatzhausen. Aus der Ehe gingen eine Tochter und drei Söhne hervor. Zwei ihrer Söhne
fielen im Zweiten Weltkrieg. So übernahm der Sohn Matthäus 1958 das Anwesen, Er heiratete Franziska
Sandner aus Steinbach, die Ehe blieb kinderlos. Nach deren Tod wurden Wald und Felder vererbt und
der Hof verkauft.
Matthäus Bichlmayer auf seinem Traktor der Marke Schlüter, im Schlepp ein fahrbarer Antrieb mit
Dieselmotor für Dreschmaschinen.
Bilder aus vergangenen Tagen:
Foto Juli 2017
Anwesen der Familie Lentner
Die Familie Lentner bewirtschaftet bereits in der fünften Generation den Hof. Der Großvater Johann
Lentner übernahm von seinen Eltern Johann und Katharina Lentner um die Jahrhundertwende des 19/20
Jahrhunderts den Hof. Deren Sohn Johann heiratete Maria Daffner von der Aumühle bei Hofendorf. Beide
bewirtschafteten 35 Jahre den Hof.
1936 übergab Johann Lentner seinem Sohn Anton den Hof, dieser heiratete Maria Bichlmayer aus
Steinbach.
Die schwere Arbeit auf dem Felde wurde von zwei Pferden, dem einen Ochs zu gespannt wurde, erledigt.
Zusätzlich wurde ein weiteres Pferd für die allgemeinen Arbeiten am Hof eigesetzt.
Das änderte sich im Jahre 1953, ein Traktor der Marke Lanz Aulendorf mit 22 PS wurde gekauft. Seit
dieser Zeit wurden die Mägde und Knechte am Hof immer weniger für die Arbeit gebraucht, heute ist es
ein Familienbetrieb.
1977 wurde die Landwirtschaft an Sohn Anton übergeben. Im gleichen Jahr heiratete er Elisabeth Butz
aus Egglhausen, beide bewirtschafteten den Hof bis sie ihn 2012 an ihren Sohn Hubert übergaben.
Hof in den 50er Jahren
Anzeige aus dem Jahre 1977
Hof der Familie Maily, Foto um 1900
Früher redeten die alten Steinbacher, beim „Roamer“- Rohrmeier dahaom.
Die Familiengeschichte Filser soweit bekannt, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück.
Von 1768 bis 1802 waren Blasius Filser und seine Ehefrau Walburga geb. Heilmeier Besitzer des Hofes.
1802 bis 1837 deren Sohn Sebastian und dessen Frau Anna geb Sedlmeier.
1837 bis 1881 Bartholomäus Filser und seine Frau Anna-Maria geb Haindl.
Von 1881 bis 1885 nochmals ein Bartholomäus Filser, (Sohn)
Lageplan des Hofes im Jahre 1899
Von 1885 bis 1912 bewirtschafteten Sebastian Filser und seine Frau Walburga geb. Prims den Hof.
Nachfolgend sehen Sie einen Bauplan aus dem Jahre 1910 über den Bau eines russischen Kamins
abgebildet, erstellt von Baumeister Karl Stapfer, Rottenburg.
Russische Kamine wurden um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts besonders in Süddeutschland
gebaut. Die Eigenschaft dieser war, dass sie besonders enge Kaminschlote aufweisen, die einen extrem
guten Zug hatten. Es kam bei ungünstiger Witterung nicht mehr vor, dass Rauch aus der Feuerstelle in
das Zimmer drang, wie es oft bei normalen Kaminen der Fall war.
1912 übergaben sie ihrem Sohn Josef und dessen Ehefrau Theresia geb. Windele den Hof.
Der Bauer Josef Filser wurde im 1. Weltkrieg eingezogen und fiel an der Front.
Die Witwe heiratete im Januar 1918 Jakob Maily, beide bewirtschafteten den Hof bis 1936.
Um der vielen Arbeit auf dem Felde her zu werden, entschloss man sich 1938 einen Bulldog der Marke
Lanz Aulendorf mit 18 PS anzuschaffen.
Aus wirtschaftlichen Gründen erwarben der Bruder Anton Maily und seine Ehefrau Franziska, geb.
Filser, Tochter aus erster Ehe den Hof.
Anton Maily und seine Ehefrau Franziska eröffneten am 1.April 1950 auf ihrem Anwesen eine Gaststätte.
Den Namen Filser schrieb man früher auch“ Vilser“ beim Vilserwirt
Anzeige aus dem Jahre 1950
Anzeige aus dem Jahre 1951
Anzeige aus dem Jahre 1950
Anzeige aus dem Jahre 1979
Gasthaus um 1965
Anton Maily starb im März 1955, seine Witwe, Franziska bewirtschaftete den Hof bis zum 1. Januar
1970.
Von 1.01.1970 übernahm der Sohn Josef und seine Frau Maria geb. Brunner aus Helchenbach den Hof, den
sie bis 2010 bewirtschafteten.
Seit dem bewirtschaftet die Tochter Elisabeth bis heute, 2017 den Hof.
Hof der Familie Windele
Im Jahre 1906 kauften Martin und Therese Windele aus Rohrbach bei Pfaffenhofen a.d.Ilm den Hof in
Steinbach.
1925 übergaben sie den Hof an ihren Sohn Martin und dessen Ehefrau Therese, geb. Seidenschwand.
1954 übernahmen der Sohn Martin und seine Frau Agnes geb. Paintner, die Landwirtschaft. Die Familie
lebte vom Hopfenanbau, Milchvieh- und Schweinehaltung.
Die Arbeit auf dem Felde wurde immer beschwerlicher, so entschloss man sich1957 einen Traktor der
Marke Hanomag R24 mit 24 PS anzuschaffen.
Früher wurde das Korn auf dem Felde noch mit der Sense geschnitten und zu Garben gebündelt, das war
sehr arbeitsintensiv und bedurfte vieler Knechte und Mägde. Anschließend wurde es in die Kornscheune
oder Tenne verbracht, dort wurde mit dem Dreschflegel die Streu vom Weizen getrennt. Das änderte
sich 1960 mit der Anschaffung des Mähdreschers Massey-Ferguson MD 630 mit einer Schnittbreite von 175
cm und einer hydraulischen Hebe- und Senkvorrichtung für das Mähwerk, der auch noch zusätzlich einen
große Korntank besaß. Dieser Mähdrescher der mit einem einfachen Boxermotor (VW) bestückt war, konnte
in einem Arbeitsschritt das Korn von dem Halm trennen und in einen dafür vorgesehenen Vorratstank
transportierten. War dieser voll, stand bereits ein Traktor mit Anhänger bereit, mit dem das Korn
dann in den Kornspeicher oder in das nächste Lagerhaus gebracht wurde.
Seit 1988 bis heute, 2017, bewirtschafteten Martin Windele und seine Frau Angela geb. Büchl,
erfolgreich den Hof. Von 1988 bis 1990 war der Schwerpunkt die Ferkelerzeugung, danach stellten sie
auf Schweinezucht für Mutterrassen um. Seit dem Jahre 2012 lebt die Bauersfamilie von der
Schweinemast und der Bewirtschaftung der Felder.
Foto 1984
Anzeige aus dem Jahre1996
Anzeige aus dem Jahre 1996
Anzeige aus dem Jahre 2000
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