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PRECKMÜHLE
Preckmühle – Pretpach bei Pattendorf.
Dem Spital Pattendorf gegenüber liegt am rechten Laaberufer die Preckmühle, worüber berichtet wird:
„Pretbach der Hof und Mül ist zum Spital Pattendorf mit Erbrecht gehörig. In Gestalt und Maß wie das
Salbuch vermag. Erbrechtsbrief 1444. Wiesmat: 4 Tagwerk Wismadt, darin ein Burkstall zwimädig auch an
der Laber zunächst der Mül und oben hinauf an Pattendorfer Wismad liegend.“ Über Güter zu Pretbach und
Ettenkofen wurde auf den Landtagen zu Moosburg und Münster in den Jahren 1171 ff. ein zwischen dem
Kloster Biburg und den Klasschinken eingebrannter Streit geschlichtet. (Nr. 53 S. 49, 97). Von der
Mühle zu Pretbach bezog der Herzog zu Beginn des 14. Jahrhunderts Natural- und Geldreichnisse. (Mon.
Boi. 36b S. 163). Ein Hans von Preppach tritt 1366 neben Magens von Gisseltshausen, 1371 neben Walther
und Wolfram den Ziegelshausern und 1380 als Beisitzer an der Landschranne zu Rottenburg auf. (Oberb.
Archiv 22 S. 133). Die Urkunde vom Jahre 1371 betraf den Verkauf einer Gilt durch Hans von Preppach
an einen Landshuter Bürger. (Walther der Ziegelshauser kommt auch 1378 neben Hans von Preppach, Hans
dem Fraunberger zu Wolffstein und Hermann dem Ensteter vor). Im Jahre 1411 verkauften die Brüder Jobst
und Ernst, Herren von Abensberg, an Ulrich Ebron zu Wildenberg Sitz, Taferne und Bau Pattendorf nebst
anderen Gütern, darunter 1 Pfund Regensburger ewiger Gilt, die sie „gehabt zu Michaeli aus der Mühle
zu Preppach laut des alten Briefes, den Herr Hans Gewolf seelig darüber gegeben hat, um 1000 fl. neu
Ungar.“ Mitsiegler der Urkunde: Hademar der Ältere von Laber, Vetter der Verkäufer. Ulrich Ebron
verkaufte diese auf dem Gut und Urbar zu Prettenbach „Rottenburger Pfarr und Gericht“ lastenden 20
Schilling Landshuter Pfennig ewige jährliche Gilt dem Herzog Heinrich. Im Jahre 1444 erhielten die
Eheleute Hueber von Herzog Heinrich Erbgerechtigkeit auf dessen Hof und Mühle zu Pretpach. Stephan
Mülner zu Pretpach verkaufte im Jahre 1501 dem Spital zu Pattendorf sein auf der Mühle und dem Hof zu
Pretpach und aller Zugehörung habende Herrengnade und Erbrecht, die zum Kastenamt Landshut urbar, und
wofür ihm Hans Ebron von Widenberg anstatt des Spitals 200 Pfund Pfennig Landshuter Währung bezahlte.
Der Ortsname Pretbach erscheint in der Folgezeit noch lange in der Rottenburger Pfarrmatrikel.
(Rottenburger Gerichtsurkunden fasz. 68 Nr. 794, 796, fasz. 59, 1444.B.H.St.A)
A.A. Lieb.
Anzeige aus dem Jahre 1919
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