|
Schwimmbad
Zurück
In den letzten Jahrhunderten konnten in heißen Sommermonaten die Bewohner des Marktes Rottenburg und
Umgebung ein Bad an der Laaber genießen. Um den Badegästen etwas Komfort zu bieten, wurde 1907 vom
Markt Rottenburg in Gisseltshausen eine Umkleidekabine erbaut. Im gleichen Jahr wurde dazu eine
Badeordnung erlassen.
Bau-und Lageplan aus dem Jahre 1907
1939 wurde an der Neufahrner Straße zwischen Rottenburg und Unterotterbach ein neues öffentliches
Bad angelegt.
Mit viel Eifer packte man an, jeder wollte so schnell wie möglich baden.
Die Mühen und Strapazen hatten sich gelohnt, es wurde ein schönes Bad.
Im Jahre 1949 beschloss der Markt Rottenburg in der Volksbadstraße ein neues Bad zu bauen.
Die Erdarbeiten beginnen.
Um die hohen Kosten des Badbaues zu stemmen, stellte der Markt Schuldscheine aus, die binnen drei
Jahren zurückgezahlt wurden.
Rottenburg 1949
Das Schwimmbecken wird heuer noch fertig:
Die Mitglieder des Marktgemeinderates trafen sich im Oktober 1949 zu einer öffentlichen Sitzung.
Herr Bürgermeister Steinhauser begrüßte die erschienenen Herren und gab die Tagesordnung
bekannt.
In Punkt 1 gab Herr Bürgermeister einen kurzen Bericht über den Schwimmbadbau. „In der letzten
Sitzung wurde einstimmig beschlossen“, so sagte er,“ dass der Schwimmbadbau vorwärts getrieben wird
und man alles daransetzt, das Bad noch heuer fertig zu bringen.“ Es haben sich aber noch viele
Vorarbeiten ergeben, bis der Schritt zum Beginn getan werden konnte. Am 9. Juni wurden 40
Jugendliche der Gemeinde für freiwilligen Arbeitseinsatz genehmigt und diese am 13. Juni bereits
eingesetzt. Das Arbeitsamt Landshut stellt täglich pro Mann 2.-DM zur Verfügung. 1,70 werden an
jeden Jugendlichen ausbezahlt, 30 Pf. werden zurückbehalten. Die Gemeinde ist verpflichtet, für
das Mittagessen und 1 Limonade am Nachmittag für jeden Jugendlichen dieses freiwilligen
Arbeitseinsatzes aufzukommen. Er ging dann näher auf die Bauarbeiten ein und erklärte, vor 10
Tagen sei mit den Betonarbeiten begonnen worden. Das Hauptinstrument bilde auch hier wieder die
Jugend. So seien auch für diese Arbeit nur fünf Arbeiter der Fa. Stapfer eingesetzt, 1 Mauer, 1
Handlanger und 3 Zimmerleute, für die Verschalungen. 330 Zentner Zement sind bis jetzt verarbeitet
worden. Das untere Fundament ist fertig. In kurzer Zeit wurden über 100 cbm Beton verbaut. Im
Anschluss an diese Ausführungen des Herrn Bürgermeisters wurde ein Plan über die Eisenkonstruktion
für den Badbau, die gelegt werden muss, zur Einsichtnahme vorgelegt. Zur Preisfrage erklärte
Bürgermeister Steinhauser, man werde für diesen Abschnitt mit 15- bis 18.000 DM rechnen müssen, was
im Vergleich zu anderen Schwimmanlagen (Mainburg mit 12.000 DM) enorm billig ist.
Rottenburg ein Werk der Bestimmung übergeben
Rottenburg. 10. Juli 1951
Die Rottenburger Schwimmbad-Eröffnungsfeier wurde am letzten Sonntag bei herrlichster
Hochsommer-Witterung mit einem Festzug, der aus der Musikkapelle Listl, der Rottenburger
Sportjugend, der Regensburger Turnergemeinschaft und dem Marktgemeinderat bestehend sich gegen
13:30 Uhr vom Vorplatz des Rathauses aus zum Schwimmbadgelände bewegte, eingeleitet.
Hier war das riesige Schwimmbecken bereits von vielen Festgästen und Besuchern aus nah und fern
umsäumt, die alle den Akt der nunmehrigen Badeeröffnung entgegen sahen.
Als erster Festredner betrat Herr Architekt Karl Stapfer das Rednerpult und übergab im Auftrage
des Schwimmbadbau – Komitees, mit gleichzeitigem Dank an alle, die an der Entstehung des Werkes
teilhaftig gewesen waren, das Bad offiziell an den Bürgermeister des Marktes. Sein Wunsch war,
dass das hier entstandene Werk der Rottenburger Jugend zur körperlichen Ertüchtigung und der
älteren Bürgschaft zur Erholung und Entspannung dienen möge. Auch würde die Anlage dazu beitragen,
der Markgemeinde zu weiteren Ehre und Ansehen zu verhelfen.
Von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft
Marktbürgermeister Steinhauser begrüßte im Namen des Gemeinderates alle erschienenen Gäste,
insbesondere Landrat Prof. Prechtl, den Vertreter des Arbeitsamtes Landshut, die Bürgermeister
der umliegenden Gemeinden, die Regensburger Gäste-Turnerschaft, die sich bereit erklärte, die
Eröffnungsfeier des neuen Bades durch Kunstspringen, Wettspringen, Wasserballspiele usw.
verschönern zu helfen.
In einem kurzen Rückblick schilderte er noch einmal die Entstehungsgeschichte der Badanlage,
zeichnete die großen Schwierigkeiten auf, die diesem Werk entgegenstanden und hob besonders
hervor, dass es einem Großteil der Vermittlung der hiesigen HICOG – Dienststelle und der
US-Luftwaffeneinheit in Erding zu verdanken sei, dass das Projekt überhaupt zustande gekommen
ist. Erneut wurde der letzteren Dienststelle von dieser Stelle aus der Dank für die unentgeltliche
und so unendlich wertvolle zur Verfügungstellung einer Planierraupe ausgesprochen. Auch galt der
Dank des Gemeindeoberhauptes ganz allgemein denjenigen die ihre Kraft für das Gelingen des
Vorhabens einsetzten, zu dem vornehmlich die Leistungen des Architekten und einheimischen
Bauunternehmers Herrn Stapfer gehören, der völlig uneigennützig seine Kraft und Erfahrung in den
Dienst der Sache stellte. Nicht vergessen in den Danksagungen werden auch die beiden Herren
Komitee-Mitglieder Streibl und Pöschl, die gleichfalls dazu beitrugen, die Anlage ein Werk von der
Gemeinschaft für die Gemeinschaft werden zu lassen. Der Bürgermeister bat von dem neuen Bad nun
mehr recht regen Gebrauch zu machen und versprach, nicht eher zu ruhen und zu rasten, bis dass
der Tag seine Erfüllung finden wird, wo neben dem nunmehr vollendeten Schwimmbad auch ein
Sportstadion entstanden ist.
Landrat Herr Prof. Prechtl betonte in seiner Festansprache, dass die Gemeinde mit Unterstützung
einiger hochherziger Herren, denen auch von seiner Seite aus besonderer Dank gebührt, hier mit
Errichtung dieser schönen Badeanlage ein Werk geschaffen hat, das der Jugend die Möglichkeit gibt,
sich in vorteilhafter Art in Gottes freier Natur aufzuhalten. Der Redner gab aber auch zu
verstehen, dass der Sport eine hohe sittliche Aufgabe zu erfüllen habe und eine gewisse Disziplin
daher immer im Vordergrund stehen müsse. Wörtlich führte Herr Landrat weiter aus: „Ich freue mich,
dass hier in dieser Gemeinde ein so schönes Bad errichtet werden konnte, das nicht nur für den Ort
selbst, sondern auch für den weiten Umkreis als vorbildlich genannt werden kann zur Nachahmung
aneifern sollte“. Mit dem Wunsche, dass dieses Bad recht frohe Stunden für jedermann bringen möge
und mit einem freudigen “Glückauf!“ – schloss Herr Landrat Professor Prechtl seine Ausführungen.
Zwischenzeitlich war auch noch Mr. Arnberg, der Resident-Officer von Landshut mit seiner Gattin
erschienen und wurde von Bürgermeister Steinhauser auf das Herzlichste willkommen geheißen.
Vor Beginn des nun in die Hände der Regensburger Gäste-Turnerschaft übergehenden Festprogramms
sprach der Leiter der Regensburger Gäste noch einige werbende Worte für den Wasser-, insbesondere
für den Schwimmsport. Als Ehrung und Dank zugleich überreichte man von Seiten der hiesigen
Marktgemeinde den Regensburger Gästen für ihre so freundschaftliche Geste und uneigennützige
Bereitwilligkeit einen großen herrlichen Esskorb.
Während nun die Hochsommersonne ihre Strahlen verschwenderisch über das Gelände und die zahlreichen
festlich gestimmten Menschen ausbreitete, begannen die ersten, mit viel Begeisterung aufgenommenen
schwimmsportlichen Vorführungen.
Ergebnisse aus dem Sportprogramm:
4 mal 50 m Bruststaffel (Männer)
1. I. Mannschaft (Dr. Werba, Gratzer, Artmann, Neukin) Siegerzeit: 2. 35,6
100 m Kraul (Männer):
1. Oberndorfer 1. 21,1, 2. Gratzer Alois 1 15,3 3. Kirchner 1 16,5, 4. Kaiser Franz 19,0
100 m Kraul Jugend (Männer)
1. Wolf Jakob 1 15,3, 2. Gnatz Günther 1 16,1, 3. Bernhard Wolf 1 29,8, 4. Gartner 2 29,8
100 m Kraul (Frauen):
1. Sachs Christl 1 25,0, 2. Fuechsle 1 29,6, 3. Barnickel Hansi 1 39,0, 4. Laubner Helga 1 51,0
Kunstspringen:
Willi Hölzl
100 m Rückenschwimmen (Männer):
1. Kaiser Franz 1 31,1, 2 Oberndorfer 1 34,1, 3. Gluche 1 35,5, 4. Wolf Jakob 1 52,5
100 m Rückenschwimmen (Frauen)
1. Barnickel Hansi 1 44,6, 2. Laubner Helga 1 46,8, 3. Thanner Rita 1 47,6, 4. Huber Berta 2,01
50 m Brust Knaben:
1. Buchleitner Albert 48,8, 2. Neumeier 54,4, 3. Zahnweh 57,7
4-mal 50 m Beliebigstaffel:
1. TSV Rottenburg 2 47,2, 2. SV Rohr 2 53,6
Figurenlegen der Damen
100 m Brustschwimmen Männer:
1. Gratzer Alois 1 28,1, 2.Mane Heinz 1 29,8, 3. Neukin 1 30,4, 4. Becher 1 31,6,
5. Dr. Werba 1 33,0, 6. Kaiser Franz 1 37,0, 7. Hueber 1 37,0, 8. Artmann 1 37,2,
9. Göritz 1 37,4, 10. Abt 1 39,5
Brustschwimmen Mädchen:
1. Stapfer C. 1 01,9, 2. Metz 1 14,1, 3. Schwindl 1 16,1, 4. Knosalla 1 17,0,
5. Schrögmeier 1 00,7, 6. Stapfer M. 1 00,8
Wasserball-Spiel:
5:3 f. Mannschaft weiß
Tauchen:
1. Mane-Regensburg 50 m, 2. Schuster-Rottenburg 35 m, 3. Steininger-Rottenburg 33 m,
4. Zitzlsberger-Rottenburg 28 m
In den Abendstunden erfreute sich die Bevölkerung noch sehr zahlreich bei den Klängen der Kapelle
Listl und dem würzigen Stoff der Brauerei Eigenstetter auf dem Festplatz neben dem Bad. Den
Abschluss des Festtages bildete das Abbrennen eines Brillantfeuerwerkes, welches in der Art
seiner Aufmachung sehr gefallen konnte.
Das Volksbad hatte am Anfang noch wenig Schatten für die Badegäste zu bieten, links nebenan sieht man
das Volksfest.
Rottenburg. 12. Juli 1951
Lob des sommerlichen Bades
Rein ins Wasser! Auch oder besser gesagt erst recht für alle, die nicht in Urlaub sind oder sich
gar einen solchen nicht vergönnen können. Etwas Schöneres gibt es im Augenblick wohl nicht, als
unter Gottes freiem Himmel am Wasser zu liegen und sich richtig von der Sonne bescheinen zu lassen,
vorausgesetzt, dass man auch die nötige Zeit dazu hat. Aber nicht von ihnen soll hier die Rede
sein, sondern von jenen, die erst nach getaner Feld-, Werkstatt- oder Büroarbeit sich diese Freude
am Abend erlauben können. Auch für sie wird das große Lob des sommerlichen Bades gesungen, zu dem
sie nun nach Feierabend hinauspilgern können, um die müden und von des Tages Hitze abgespannten
Glieder wohlig zu erfrischen. Wie schön liegt es sich doch unter der Krumbacher Sonne auch noch am
Spätnachmittag oder am Abend. Wie ein Teppich breitet sich das Gras der Wiese dicht am Wasser aus
und der sich rot färbende Ball der Abendsonne steht bereits hinter dem sanft gewellten Hügel.
Frieden ist über der Landschaft um uns und das spiegelglatte Wasser strömt eine wunderbare Ruhe
aus. Kühl und klar werden da Seele und Leib. Das hat das sommerliche Bad getan.
Am Tage hatten die Kinder das Bad in ihrem Besitz. Früh und abends kamen die Erwachsenen.
Zum Abschluss für das erworbene Freischwimmerabzeichen wurde ein Erinnerungsfoto gemacht.
Die Mutigsten sprangen vom 1- oder 3-Meterbrett, oder auch nicht?
Rottenburg. 18.August 1951
Morgen Schwimmfest im Volksbad
Wie durch Plakatierung bereits angekündigt, findet am morgigen Sonntag ab 13,30 Uhr im neuen
Rottenburger Schwimmbad ein Schwimmfest mit Wettschwimmen im Männer- und Frauen-Kraul und
Freistilschwimmen statt. Außerdem wird ein Lagenstaffel-Start die Zuschauer in Spannung halten.
Gleichfalls wird die 10-18 jährigen Jugend ihr Können im Wasser zeigen. Für das Schau-Kunstspringen
vom 3m Brett ist ein ausgezeichneter Nachwuchskönner aufgeboten worden. Die humorvolle Seite der
Veranstaltung ist durch Such- und Streckentauchen gewährleistet, wohingegen die neugegründete
Wasserwacht des BRK-Rottenburg mit allem Ernst an der Sache Beispiele von Rettungsschwimmen
vorführen wird. Nach der Vorankündigung wird sich ein Programm abwickeln, das sich durchaus sehen
lassen kann, den Ruhm unseres neuen Schwimmbades, aber auch seiner Wassersportakteure um ein
Weiteres zu mehren.
Anton Riedl , beim Sprung vom 3. Meter Brett.
Das Wasser, das immer sehr kalt war, wurde von einer Quelle vom angrenzenden Berg eingeleitet.
Wann beginnt in Rottenburg der Badebetrieb
Rottenburg, Mai 1955
Besorgt schauen die Badefreudigen, insbesondere die Jugend in das leere Becken unseres Bades. Dort
sind einige Frostschäden festzustellen. Auch bei der Schuttablage wurde aus Unachtsamkeit das große
Becken mit Unrat bedacht. Dies alles wäre aber nicht schlimm und in kürzester Zeit könnten diese
kleinen Schäden behoben werden.
Jetzt drängt sich natürlich die Frage auf, wann wird das Schwimmbad in Rottenburg eröffnet? So viel
wir in Erfahrung bringen konnten, wird das Rote Kreuz sich wieder um das Bad annehmen, bzw. den
Badebetrieb übernehmen und leiten. Selbstverständlich unter anderen Bedingungen wie im vorigen
Jahr. Es ist nur zu hoffen, daß das Bad bald wieder mit Wasser gefüllt ist, damit vor allem die
jüngere Generation nicht auf die Badefreuden verzichten braucht.
1968 wurde das Becken das erste Mal undicht. Viele Reparaturen erfolgten jedoch vergeblich.
1970 Schwimmbad nicht mehr nutzbar
Im Jahre 1951 eingeweiht- 1970 Schwimmbad ohne Wasser
Rottenburg. In diesen Tagen sehnen sich viele Personen nach einem kühlen Freibad. Am 23. Juli
beginnen in Bayern die Sommerferien und die Schulkinder würden ebenfalls gerne ein Bad im Freien
nehmen. Die Kinder der Eltern die einen eigenen PKW. besitzen, fahren an den arbeitsfreien Tagen
und an Sonn- und Festtagen in die in der Umgebung gelegenen Bäder. Schlechter sind diejenigen
dran, die kein Auto ihr Eigen nennen können.
Seit Jahren bemühen sich die Gemeinderäte und die verantwortlichen Männer um einen Badneubau. Die
Planungsarbeiten wurden bereits vergeben, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis der Plan
Wirklichkeit wird. Vor allem fehlen die Geldmittel. Wegen der Platzfrage wurden Verbindungen mit
den Nachbargemeinden aufgenommen. Ein Planvorschlag war für die Nähe Niederhatzkofen und der andere
für ein Bad in der Nähe der Sportanlagen im Industriegelände. Zunächst ist über die Platzfrage noch
keine Entscheidung gefallen. Weil es nun mehr Gewissheit geworden ist, dass noch Jahre vergehen
können, bis das neue Bad benutzbar sein dürfte, haben die Gemeinderäte sich entschlossen, das
Schwimmbad für das nächste Jahr herzurichten.
Im Jahre 1951 wurde das Schwimmbad am Volksfestplatz eingeweiht, zur 700 Jahrfeier lobend als
Errungenschaft erwähnt und heute ist es nicht mehr benutzbar. Die Umfassung wurde schadhaft und vor
allem der Boden undicht und die Betonwände zerfielen immer mehr. Badfachleute der Umgebung sind der
Ansicht, dass das Freischwimmbecken von viereinhalb Meter Tiefe auf etwa zweieinhalb Meter erhöht
werden kann.
Ende des Jahres 1968 und Anfang 1969 wurde durch die Initiative der Gemeinderäte Eichinger und
Obermeier der hintere sumpfige Teil der Badeanlage durch Drainagen trockengelegt und der Hang
könnte für die Schwimmbadbenutzer mit genutzt werden.
Dieses Jahr ist als Aushilfsbecken nur das Lehrschwimmbecken des Roten Kreuzes in der Neufahrner
Straße vorhanden. Dieses Bad wurde durch freiwilligen Arbeitseinsatz und Spenden für 3000 Mark
hergestellt. Es ist nur zehn Mal viereinhalb Meter groß und hat eine Wassertiefe von 1,50 Meter. Es
kann nur von wenigen Personen benutzt werden. in erster Linie von Kindern, die hier
Schwimmunterricht erhalten, und für die Wasserwacht zu Übungen. Die Leitung des Schwimmunterrichtes
haben Frau Huber und Polizeimeister Werner Gärtner.
Das Becken wurde mit Abraum aufgefüllt, heute stehen darauf der Tennisplatz und das Schützenhaus.
1976 wurde mit dem Bau eines neuen beheizbares Freibades in der Pater-Wilhelm-Fink-Straße
begonnen, dass am 5.Juli 1978 eingeweiht wurde.
„Möge dieses Bad dem wahren Menschenwohl dienen“
Feierliche Einweihung und Eröffnung des modernen städtischen Freibades – Endbaukosten bei drei
Millionen – Großzügige Anlage wirkt einladend – Badbauverein spendete 31 000 DM-Scheck.
Rottenburg. Die junge Stadt Rottenburg mit dem Dienstag einen Tag besonderer Bedeutung: Die Weihe
und offizielle Übergabe des in rund zweijähriger Bauzeit erstandenen Freibades als große
Wunscherfüllung der Bevölkerung. Zahlreiche Festgäste gratulierten mit herzlichen Grußworten zur
gelungenen Freibadanlage. Als das schönste Freibad im Landkreis bezeichnete es stellvertretender
Landrat Meyer, während Weihbischof Vinzenz Guggenberger mahnte, neben körperlicher und geistiger
Ertüchtigung auch auf das seelische Wohl bedacht zu sein.
Das Dauertief machte auch zur großartigen Fest- und Weihstunde am Dienstag um 17°° Uhr auf dem
Freibadareal keine Ausnahme: Während der Übergabe des beheizten Freibades goss es zweimal in
Strömen. In schlauer Voraussicht verlegte man die Weihe- und Übergabefeierlichkeiten vom Badebecken
in das vor Regen schützende Badehaus, wo das neue Stadtoberhaupt Bürgermeister Ludwig Rauchenecker
seiner großen Freude über den stattlichen Festbesuch mit namentlichen Grußworten an Weihbischof
Guggenberger, Pfarrer Roman Jobst, Pfarrer Strecker, Mdl. Dr. Schlittmeier, Landratsstellvertreter
Meyer, Kreisbaumeister Spangenberg, von der Bundeswehrgarnison Kommandeur Oberstleutnant von
Puttkamer, und als Stellvertreter Oberstleutnant Steinort sowie Direktor Stengl von der
Staatlichen Realschule, die Rektoren Wiesmüller und Gößwald, Architekt Schmatz Ausdruck verlieh.
„Wir sind stolz und freuen uns alle“, leitete Bürgermeister Ludwig Rauchenecker seine Festansprache
ein. „In dieser Stunde ein bedeutungsvolles Bauwerk der Stadt seiner Bestimmung übergeben zu
können: Das moderne beheizte Freibad als Herzstück der Sportanlagen in diesem Raum. Im August 1976,
genau vor zwei Jahren also, ging man an dem 25 00 Quadratmeter großen Grundstück an die Arbeit ein
Freibad mit dazugehörigen Außenanlagen zu bauen. Heute ist das Werk vollendet, bisher zahle man 2,5
Millionen, wird aber bis zum Ende die drei Millionen- Grenze erreichen.
Was wir mit der Badeanlage schufen, geht jetzt in dieser Stunde als langgehegter Bevölkerungswunsch
in Erfüllung. Neben den Schwimmsport lädt dieses Werk zu einer sinnvollen Gestaltung der Freizeit
ein.“ Für eine gelungene Planung und bauliche Ausführung galt daher der besondere Dank zunächst dem
Vorgänger Bürgermeister Pöschl, den Stadträten und Architekt Schmatz und allen am Bau Beteiligten
sowie allen, die finanziell zur Förderung beitrugen, von den Geldinstituten bis zum einzelnen
Bürger.
Seine ersten Grußworte entbot Landrat Meyer, der zunächst die Verantwortlichen der Stadt und die
Bevölkerung zu dieser zweckmäßigen und repräsentativen Freibadanlage beglückwünschte. Man freut
sich über solche Leistungen der Kommunen. Für die Stadt Rottenburg und ihr Umland ist das Freibad
eine begrüßungswerte Einrichtung, neben der schwimmsportlichen Betätigung auch als
Freizeitausgleich. Die berufliche Körperbelastung kann hier ausgeglichen werden. Zu den schon
bestehenden Sportanlagen an dieser Stelle ist nun die Wassersportmöglichkeit als breiter Volkssport
gekommen.
Ihm schloss sich als Vertreter der Patenstadt Landshut in Vertretung des verhinderten
Oberbürgermeisters Deimer, Mdl. Herbert Huber mit einer erfreulichen Grußadresse an. Aus der
Fraktionssitzung von München anreisend, drückte er die Wünsche des Ministers Dick aus. Der
Staatsminister, so Huber, „hat bereits mit klingender Münze seine wohlwollende Haltung zum Bau
dieser Anlage ausgedrückt. Ich freue mich besonders“, sagte der Abgeordnete, „nun auf der
Bäderkarte einen leeren Platz weniger zu haben, Rottenburg mit der Landkreisreform vom
Zentralitätsverlust betroffen, hat damit wieder ein Stück Ausgleich erfahren. Diese Einrichtungen
wären sonst zeitlich nicht in der raschen Folge gekommen.
Als willkommener Festgast ergriff der Vorsitzende des Badvereins, Gärtner, das Wort. Er erinnert
an den zweiten Aufruf zur Gründung des Badbauvereins durch Bürgermeister Pöschl am 24. November
1974. „Man darf unseren heutigen Bürgermeister als Vater des Badbauvereins bezeichnen.“ Höhen und
Tiefen gab es inzwischen, doch die Initiativen bleiben nicht aus, so daß er heute mit Freude den
Spendenscheck über 31 000 DM an das Stadtoberhaupt Rauchenecker überreichen kann, mit dem Wunsch,
dass mit diesem Geld der Kinderspielplatz im Freigelände errichtet wird. Großer Beifall dankte
dafür. Auch Gärtner hob die Einzelspendenbreitschaft hervor und dankte allen, die gegeben haben.
Kurz umriss Architekt Schmatz den schon zur Geschichte gewordenen Anfang vor zehn Jahren, als man
unterwegs war, ein geeignetes Grundstück zu suchen. Heute kann man sagen, dass man gut gewählt hat.
Ein ausreichendes Areal gewährleistet neben dem ausladenden Wasserbecken übrige Einrichtungen und
vor allem eine große Liegemöglichkeit. Dass bei einem solchen Projekt Späne fallen, dass es
abweichende Meinungen gibt und man sich dann doch zusammenfindet, wie es in Rottenburg geschehen
ist, ist für einen Architekten keine Neuheit. Doch das Werk ist gelungen, so dass sein besonderer
Dank allen verantwortlich Beteiligten galt. Einen Schlüssel hat er nicht zu überreichen, doch
dafür die besten Glückwünsche zum neuen Bad.
Bevor Weihbischof Guggenberger zum Weihezeremoniell schritt, richtete er wohlgemeinte Worte im Sinn
des christlichen Sports an die Festgäste. Dass nun bei seinen Worten die Sonne in den Festraum
schien, wertete der Würdenträger als Ankündigung des Petrus für besseres Badewetter. Mit dieser
Badeanlage bietet die Stadt den Menschen eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Für eine sinnvolle
Nutzung ist der Mensch selbst verantwortlich. Der Weihbischof warnte vor anderen
Freizeitmöglichkeiten, die dem Menschen auf die Dauer schädlich sind. Das neue Freibad ist ein
Angebot sinnvoller Zeitgestaltung nach getaner Arbeit, für die Kinder, Jugendlichen und
Erwachsenen.
Es gebührt daher allen Dank, die zur Erstellung des Freibades beigetragen haben. Man soll aber
auch Gott Dank sagen für alles Gute. „Er schenkt uns das Wasser und den Sonnenschein. Gottes
Auftrag ist es, die Welt nach seinem Willen zu gestalten, wozu der Bau dieses Bades ein Beitrag
ist“. Dieses Bad bezeichnete der Bischof als ein Geschenk für die vielen einzelnen und an die
Gemeinschaft. Weihbischof Guggenberger forderte dazu auf, das Freibad zu einer Stätte der
Gemeinschaft und Begegnung, der Kameradschaft und körperlichen Ertüchtigung, zur Leistungskraft
und Freude werden zu lassen. Leib und Seele sollen ausgeglichen daran teilhaben. „Möge dieses Bad
dem wahren Menschenwohl dienen“, schloss er.
Der Weihbischof sprach das Weihegebet: „Herr, unser Gott, segne diese Anlage, dass sie im Sinn
deines Auftrages genutzt wird. Lass die Menschen, die hier weilen, Erholung von den Mühen des
Alltags finden, damit sie neugestärkt ihren Aufgaben nachgehen können. Schenk ihnen Freude an Sport
und Spiel, in guter Kameradschaft und lass sie erkennen, dass Du der Urheber aller Freuden bist.
Bewahre dieses Bad vor Schaden und Zerstörung, die Menschen hier bewahre vor Schaden an Leib und
Seele, damit dieses Bad für lange Zeit dem wahren Wohl der Menschen dient und damit es auch zu
Dankbarkeit gegenüber dir als dem Urheber alles Guten einsteht. Das erbitten wir durch Christus
unseren Herrn!“
Nach der Weihe durch den Vertreter der katholischen Kirche sprach Pfarrer Strecker von der
evangelischen Kirchengemeinde über dieses freudige Werk. Er zitierte das Pauluswort aus der
Heiligen Schrift: „Ihr wisst doch, die Läufer auf der Rennbahn laufen alle, aber nur einer empfängt
den Siegespreis“. Damit ist sportliche Fairness und Disziplin gemeint, die mit dem neuen Bad
geboten wird, weil hier Wettkämpfe stattfinden. Es geht aber nicht allein um Sport und Siegespreis,
sondern die Menschen sollen hier Erholung finden von der Hektik, um das zu tun, was ihnen Freude
macht, und die Sorgen des Alltags für eine gewisse Zeit vergessen lässt.
„Alles, was den Menschen dienlich und nützlich ist, fügt sich ein in die Schöpfung Gottes“, sagte
Pfarrer Strecker, „und dazu gehört auch dieses Werk.“ Gemeinsam mit den Festgästen betete der
Pfarrer das Vaterunser, während Weihbischof Guggenberger in Begleitung von Bürgermeister
Rauchenecker das Wasserbecken mit Weihwasser besprengte.
Ein letzter Dank des Stadtoberhauptes für die Weihe der Badeanlage bildete den Ausklang der
Feierlichkeiten. Voll des Lobes zeigten sich die Ehrengäste beim anschließenden guten Imbiss in der
Aula der Realschule für das Freibad.
Wasserrutsche wird eingeweiht.
Mit einen Kostenaufwand von rund 500 000 Mark hat die Stadt Rottenburg das seit 20 Jahren
bestehende Rottenburger Freibad modernisiert und mit einer fast 70 Meter langen Wasserrutsche und
einem Wasserspielplatz neue Unterhaltungsmöglichkeiten geschaffen.
Rottenburg, Mai 1998.
Nicht nur den kirchlichen Segen spendete Dekan Max Rabl und Pfarrer Christian Reich der neuen
Rutsche und dem Wasserspielplatz im Rottenburger Freibad: Sie „weihten“ zusammen mit Bürgermeister
Hans Weinzierl auch gleich die Rutsche offiziell ein, indem sie als erste die knapp 70 Meter lange
Anlage „hinunterkurvten“, ein ungewöhnlicher, jedoch von allen Anwesenden viel beklatschter Akt
der kirchlichen und politischen „Oberhäupter“ des Ortes.
Die anwesenden Kinder aus Rottenburg, Pfeffenhausen Oberroning und Neufahrn waren schon ganz
„heiß“ darauf endlich rutschen zu dürfen. Vorher gab es aber, musikalisch begleitet von der Big
Band der Städtischen Musikschule, eine Einweihungsfeier, zu der Bürgermeister Hans Weinzierl alle
Anwesenden willkommen hieß.
Viele Gäste haben sich zur Einweihungsfeier eingefunden.
Freizeitwert gesteigert
Die Qualität des Rottenburger Freibades zu sichern, im Vergleich mit ähnlichen Einrichtungen in der
Nachbarschaft nicht ins Hintertreffen zu geraten und um den Freizeitwert in der Gemeinde zu
steigern, sei es, so erklärte Bürgermeister Hans Weinzierl, notwendig gewesen, für die gesamte
Anlage ein Sanierungs- und Modernisierungskonzept zu entwickeln. Nach der Erstellung eines
Gesamtkonzeptes habe der Stadtrat entschieden, zuerst eine Wasserrutsche und einen Wasserspielplatz
für Kinder und Jugendliche zu bauen.
Der Standort der Wasserrutsche, so das Stadtoberhaupt weiter, sei gut gewählt und füge sich optisch
sehr gut ein. Mit dem Wasserspielplatz aus Natursteinen sei ein neuer Weg beschritten worden. Hier
seien verschiedene Wasserbecken geformt, mit Handpumpe und Wasserrinnen ergänzt und damit für
Kinder ein besonders attraktiver Bereich geschaffen worden.
Sicherheit
Das Stadtoberhaupt ging auch auf die Sicherheit ein und meinte, daß man hier das Möglichste getan
habe, ohne daß sich dadurch letztlich jegliches Unfallrisiko ausschließen ließe. Wenn manchen ein
Wasserspielplatz mit Granitsteinen zu gefährlich erscheine, dann müsse er ja nicht unbedingt
hingehen. Wenn für andere eine Wasserrutsche ein zu gefährliches Risiko beinhalte, so müsse er
nicht unbedingt herunterrutschen. Weinzierl bat die Wasserwacht, stets präsent zu sein und wenn
notwendig fürsorglich einzugreifen. Zugleich dankter er den Mitgliedern der Wasserwacht für ihr
ehrenamtlichen Einsatz.
Wasser, Quelle des Lebens
Dass man angesichts der schönen Anlage hier alles habe und nicht im Süden Urlaub machen bräuchte,
meinte anschließend Pfarrer Christian Reich. Er ging auf die vielfältige Bedeutung des Wassers für
Mensch, Tier und Natur ein und sagte, dass es Sinnbild des Lebens sei.
Die Frage, ob es sich lohne, ein solches Objekt zu verwirklichen, bejahte der Geistliche klar und
bemerkte, dass es sich natürlich lohne, wenn Kinder glücklich seien. Gemeinschaften erführen und
Freundschaften erwüchsen. Wasser sei die Quelle des Lebens. Zusammen mit Dekan Rabl flehte Pfarrer
Reich den Segen Gottes auf diese Anlage und alle, die hier arbeiten und ihre Freizeit genießen,
herab. Der Leiter der Grundschule Franz Gänger, brachte mit seinen Kindern einige Gstanzln zu
Gehör.
Die Frage, warum die beiden Geistlichen und Bürgermeister Weinzierl dann plötzlich verschwanden,
war schnell geklärt, erschienen sie doch kurze Zeit danach in Badehosen und erklommen die Rutsche.
Dass man im Liegen schneller als im Sitzen rutscht, war schnell klar, und so landeten Dekan Max
Rabl, Bürgermeister Hans Weinzierl und Pfarrer Christian Reich (So die Reihenfolge) wohlbehalten
im Auffangbecken.
Nach dem offiziellen Startrutsch gab es dann für die Kinder kein Halten mehr, die Rutsche wurde
gestürmt und alle waren begeistert.
Zum „Tag der offenen Tür“ kamen rund 1000 Gäste. Diese Zahl wäre wohl die nächsten Tage genauso
erreicht worden, wenn das Wetter mitgespielt hätte, doch die Hitze machte eine Pause, und so wird
das nächste Hoch abgewartet, bis es auch wieder Hochbetrieb im neugestalteten Rottenburger Freibad
geben wird.
Dieses Foto wurde am 31.07.2004 aus einem Ballon gemacht.
Das Freibad im Juni 2015
Zusatzinformation:
Rottenburg. 14.Juli 1951
Wasserwacht ins Leben gerufen
Vergangenen Donnerstagabend um 20:00 Uhr fand in der Kreisgeschäftsstelle des Roten Kreuzes in
Rottenburg die Gründungsversammlung einer Wasserwachtabteilung statt. Als Sprecher des Abends war
der Bezirksleiter der Wasserwacht Oberpfalz-Niederbayern Dr. med. Sedelmeier, Regensburg
erschienen. Dr. Sedelmeier verstand es, seine Hörer derart für die Wasserrettung zu begeistern,
dass sämtliche Anwesenden ihren Beitritt zur Wasserwacht bekundeten. Im Verlauf der Versammlung
wurde von 18 Mitgliedern nachstehende Vorstandschaft gebildet. Lehrer Siegfried Binder,
Abteilungsleiter; Lehrer Robert Hilse stellv. Abteilungsleiter; Dr. Willi Bayer, Abteilungsarzt;
BRK-Geschäftsführer Meindl, Schriftführer; Mich, Mensch, Fachwart. Die Wasserwachtabteilung wird
unverzüglich mit ihrem Arbeitsprogramm beginnen. Erster Lehrabend kommenden Donnerstag 19:00 Uhr am
Bad, bei Nichtbadewetter um 20:00 Uhr in der BRK-Kreisgeschäftsstelle. Für die meisten Mitglieder
gilt es nun, den Grund- und Leistungsschein zu erarbeiten. Die Jugend kann sich den Freischwimmer-
und Fahrtenschwimmerschein bzw. Abzeichen holen. Es dürfte daher in Kürze ein eifriges Trainieren
einsetzen, um die Auszeichnungen zu erringen, die die Wasserwacht zu vergeben hat.
Selbstverständlich wird das Hauptziel angestrebt werden, möglichst viele gewandte Schwimmer und
Schwimmerinnen heranzubilden, die in der Lage sind, dem nassen Tod wirksam zu begegnen.
Mitglieder der Wasserwacht üben für den Grund- und Leistungsschein.
Badbauverein wurde gegründet
Werner Gärtner 1. Vorsitzender – Unteroffiziersgemeinschaft spendete 1100 Mark
Rottenburg, 24 November 1974
Viele Leute, die interessiert sind, daß Rottenburg bald ein neues Bad bekommt, hatten sich am
Donnerstag abend im Clubzimmer des Gasthofes zur Post zusammengefunden, in das Bürgermeister Pöschl
zu der zweiten Versammlung zur Gründung eines Badbauvereins eingeladen hatte.
Bürgermeister Pöschl fungierte in dieser Versammlung als Geburtshelfer. In seinem Sachstandsbericht
führte er aus, daß Rottenburg ein Bad nach den neusten Erkenntnissen bauen wolle. Vorrangig sei
ein verzacktes Freibad das 50x20 m lang ist, in dem aber zugleich eine 33 1/3 m, 25 m und 12,5 m
Bahn ist. Die Tiefe des Bades werde 90 cm bis 140 cm betragen. Geplant sei außerdem ein
Kinderplanschbecken. Das Freibad werde zwischen 2,2 und 2,5 Millionen Mark kosten. In der Planung,
die bereits abgeschlossen sei, sei außerdem noch ein Hallenbau vorgesehen. In Anbetracht der
finanziellen Situation der Gemeinde, werde das Gesamtprojekt (5 Mill. Mark) jedoch in zwei bis drei
Bauabschnitte geteilt werden. Ein Großteil der erforderlichen Gutachten sei bereits eingegangen, so
daß dem Bau eines Freibades nichts mehr im Wege stehe.
Man schritt dann zur Wahl einer Vorstandschaft. Den Wahlausschuß bildeten Bürgermeister Pöschl,
Frau Neumann sowie Herr Schäfer und Herr Obermeier. Letzterer konnte hier sein Ideenreichtum
ausspielen, indem er eine Brotschneidemaschine kurzerhand umfunktionierte, um so die benötigten
Stimmzettel herauszuschneiden.
Als 1. Vorsitzender wurde Werner Gärtner, als 2. Vorsitzender Wolfgang Neumann gewählt.
Schriftführer wurde Gerhard Badelt, das Amt des Kassiers erhielt Erwin Hammerl. In den Ausschuß
wurden die Herren Keil, Huber H. Schwarz, Clemens, Schadt und Schmied gewählt. Nach der Wahl
übergab Bürgermeister Pöschl mit den besten Wünschen für den Verein die Leitung der Versammlung an
die neue Vorstandschaft. Einstimmig wurde die von Werner Gärtner vorgetragene Satzung beschlossen.
Der Jahresbeitrag für Erwachsene Mitglieder wurde auf 12 Mark, für Jugendliche noch in Ausbildung
Stehende und Wehrpflichtige auf 6 Mark festgelegt. Der Verein zählt nun bereits 50 Mitglieder. Die
ersten Vorschläge aus der Versammlung, welche Aktionen man starten könnte um Geld für das zu
erbauende Bad zu bekommen, ließen erkennen, daß sich alle wirklich aktiv beteiligen wollen. Unter
anderem soll eine Aktion durchgeführt werden, bei der Bausteine verkauft werden Vorgeschlagen wurde
außerdem ein Theater aufzuführen. Den ersten Höhepunkt im neuen Verein bildete die Übergabe eines
Schecks in Höhe 1100 Mark durch den 1. Vorsitzenden der Unteroffiziersgemeinschaft, Hack. Die
Gemeinschaft hatte auf Anregung von 2. Bürgermeister Rauchenecker und der Vorstandschaft der
Unteroffiziere ihr Bierfest für das Soldatenhilfswerk und den Badbauverein Rottenburg veranstaltet.
Die stolze Summe von 1100 Mark bildet nun das Grundkapital, das vermehrt werden soll. Man wolle, so
wurde ausgeführt, viele Mitglieder für den Verein werben. Dies dürfte in Anbetracht der vielen
Schwimmbegeisterten, die froh sein werden, wenn sie zum Baden nicht mehr auswärts fahren müssen,
eine gute Resonanz zeigen. Die Anwesenden jedenfalls sagten ihre Unterstützung, sei es materiell
oder mit dem Einsatz ihrer Arbeitskraft, zu.
2. Bürgermeister Rauchenecker sprach an die Unteroffiziersgesellschaft seinen besonderen Dank für
die großzügige Summe und wünschte dem Verein alles Gute für die Zukunft.
Das Schwimmbad wird saniert
15. August 2018, der letzte Tag im alten Schwimmbad.
So sah das alte Kinderbecken kurz vor der Sanierung aus.
29. August 2019, die Abbrucharbeiten sind schon weit vorangeschritten.
30. September, das Kinderplanschbecken wird abgerissen.
15. November 2018, das neue Kinderbecken nimmt Gestalt an.
2. Mai 2019, zum ersten Mal wurde das neue Schwimmbecken mit Wasser geflutet.
Anschließend wurde das Wasser eingefärbt, um undichte Punkte leichter festzustellen.
Eine neue Attraktion ist die neue Breitenwellenrutsche.
Einen Tag vor der Eröffnung werden noch letzte Arbeiten erledigt.
26. Mai 2019
Das neu sanierte Schwimmbad wird eröffnet
Die Breitwellenrutsche wurde von den jugendlichen Badegästen sofort getestet und angenommen.
Der Nachwuchs der Rottenburger Wasserwacht übernahm die „Aufsicht“ am neuen Kinderbecken.
Für das leibliche Wohl der Besucher wurde bestens gesorgt.
Zurück
|