Lagerhaus Landendinger
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Im Jahre 1898 konnte man im Amtsblatt für das königliche Bezirksamt Rottenburg lesen, dass der
Darlehenskassenverein Rottenburg beabsichtig auf Plan Nr. 293 der Steuergemeinde Rottenburg eine
Hopfenpräparier-Anstalt zu erbauen. Um den Plan auch zu verwirklichen schloss sich der
Darlehenskassenverein Rottenburg mit dem umliegenden Darlehenskassenvereinen zusammen. Nach der
Genehmigung des königl. Bezirksamt, stand dem Bau einer Hopfendarre mit Präparier-Anstalt und
Lagerhaus nichts mehr im Wege.
Anfang der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts kaufte Peter Landendinger die Hopfendarre samt Lagerhaus,
die er später mit einem Anbau noch erweiterte. Im Laufe der Jahrzehnte wurde immer mehr Hopfen angebaut und
angeliefert, sodass die Lagerkapazitäten nicht mehr ausreichten. Peter Landendinger beschloss
1958 das in die Jahre gekommene Lagerhaus aufzustocken.
Im Frühjahr 1959 begann die beauftrage Baufirma Hans Maier aus Gisseltshausen mit den Bauarbeiten.
Um die Vorrausetzung für die Aufstockung des neuen Lagerhochhauses zu schaffen, mussten erst die
Grundfesten des alten Lagerhauses enorm verstärkt werden, denn man wollte noch bis zum Beginn der
Ernte und Drescharbeiten das Lagerhaus seiner Zweckbestimmung übergeben. Kurz vor der Fertigstellung
des Hochhauses im August 1959, das Gerüst stand noch, drängten sich bereits die Bauern der Umgebung
mit ihren schwer beladenen Fahrzeugen bis in die Nacht hinein vor dem Gebäude, um die kostbaren
Erzeugnisse der heurigen Ernte unterzubringen.
Am 31.August 1959 konnte man folgenden Artikel im Rottenburger Anzeiger lesen:
„Wer vor einem halben Jahr durch unseren Markt kam, konnte nicht ahnen, dass die schönste Straße
unseres Marktes sich bald mit einem neuen Gesicht zeigen würde. Sie hat schon durch ihr Steinpflaster
und durch breite Bürgersteige sehr gewonnen. Jetzt wird sie in Richtung Bahnhof von einem neuen
Hochhaus abgegrenzt, das durch sein repräsentatives Aussehen der Straße einen städtischen Akzent
verleiht. Die Firma Landendinger hat diesen imposanten Zweckbau errichtet, der unserer Landwirtschaft
fortschrittliche Dienste leisten wird.“
Im Jahre 1872 wurde dem Markt Rottenburg das Hopfensiegelrecht verliehen, da der Hopfen in manchen
Jahren schlechte Qualität hatte, das den Brauereien schadete und sie daher kein gutes Bier brauen
konnten.
1929 Hopfenanfuhr zur damaligen Hopfenpräparieranstalt
Nach dem Trocknen des Hopfens wurde dieser in den 50ziger Jahren mit schweren LKWs. zur
Hopfenverkehrsgesellschaft nach Nürnberg abtransportiert.
Lagerraum in den der angelieferte Hopfen gestellt wurde.
Nach dem Trocknen wurde er in große Säcke gepresst.
Ein frisch gepresster und zugenähter Hopfensack.
Hopfengarten des Baumeisters Stapfer
Eine Hopfenpflückerin bei der Arbeit
Verschiedene Luftaufnahmen von der Hopfenpräparieranstalt und dem heutigen Lagerhaus
Foto, März 2014
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