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Inflation 1923
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Seit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 bedurfte es im Deutschen Reich einer größeren Geldmenge. Das
führte zu einer rapiden Geldentwertung und zu verminderte Kaufkraft. Als der Krieg 1918 verloren
war, benötigte man nochmals eine große Geldmenge. Es wurde immer mehr Geld gedruckt als Sicherheiten
vorhanden waren, das steigerte die Inflation enorm. So musste auch die Kriegswirtschaft auf
Friedenswirtschaft umgestellt werden. Neben dem Verfall des Geldes stieg auch die Arbeitslosigkeit
ins Unermessliche. 1923 erreichte die Inflation ihren Höhepunkt, alle Ersparnisse zahlreicher
Familien waren aufgebraucht, die Preise für Lebensmittel stiegen ins Unermessliche. „Im Rottenburger
Anzeiger war am 12. September 1923 folgender Text zu lesen:“ ( Wahnsinnspreise.) Die Preise für
Artikel des täglichen Bedarfs haben in den letzten Tagen eine Höhe erreicht, die auf den ersten
Blick fast unglaublich erscheint.
Dabei steigen aber die Preise fast täglich, ja fast stündlich weiter. Wo das hinführen soll und mit
welchen Mitteln die kleinen Leute ihre bescheidensten Lebensbedürfnisse täglich einkaufen sollen,
ist uns ein Rätsel. Lange kann es so nicht mehr weiter gehen. Um das zu sagen, braucht man
wahrscheinlich kein Prophet zu sein“. Der Preis für ein Pfund Brot betrug 1923 in Rottenburg
64.000 Mark.
Zur besseren Balancierung der Gemeindefinanzen, beschloss der Gemeinderat unter Bürgermeister
Stapfer Josef am 21. September 1923 Notgeldscheine zu drucken, hauptsächlich auch zu dem Zweck,
um die große Bargeldnot in Rottenburg einigermaßen abzuhalten. Das Geld wurde in der
Verlagsdruckerei Max Herzog unter großen Sicherheitsauflagen gedruckt.
Anzeige aus dem Jahre 1949
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