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SPARKASSE
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Die Sparkasse Rottenburg a.d. Laaber wird gegründet
Im Gemeindeedikt des Jahres 1818 war von Einrichtungen zweckmäßiger Anstalten für die Armenpflege als
gemeinschaftliche Aufgabe mehrerer Gemeinden die Rede. Unter den Anstalten der Armenpflege verstand man
auch Spar- und Hilfskassen, die nach Absicht der Obrigkeit Einrichtungen für Arme und Minderbemittelte
sein sollten. In Rottenburg a.d. Laaber dauerte es bis zum Jahre 1842, ehe eine solche Anstalt für den
Distrikt Rottenburg a.d. Laaber ins Leben gerufen wurde. Der zuständige königliche Landrichter saß in
Pfaffenberg und konnte sich wegen des Umganges seines Amtsbezirkes der ärmeren Volksschichten an der
Großen und Kleinen Laaber nicht im erwünschten Maße annehmen. Er gründete im Jahre 1837 die Sparkasse
in Pfaffenberg, am Sitz des Landgerichts Rottenburg a.d. Laaber zum Sitz eines Landgerichts bestimmt
wurde und Landrichter Friedrich Galler das Amt organisiert hatte, ging er auch an die Gründung einer
„Sparkassa für den königlichen Landgerichtsbezirk Rottenburg“. Über die Gründungsverhandlungen sind wir
zwar nicht genau unterrichtet: jedenfalls nahm die Sparkassenanstalt am 11. März 1842 ihren Betrieb auf.
Neben Landrichter Galler ist als Mitgründer insbesondere zu erwähnen der Geistliche Rat und Dekan Dionysius
Fink aus Hohenthann. Dieser führte auch die Geschäfte der Sparkasse bis zum Jahre 1847, weshalb der Sitz der
Anstalt zunächst im Pfarrhof Hohenthann zu finden war. Fink gründete außerdem die Anstalt Heiligenbrunn für
minderbemittelte und arme Kinder. Die Erziehung der Verwahrlosung anheimfallender Kinder verfolgte auch der
St.-Johannis-Zweigverein, an dessen Gründung ebenfalls Fink maßgeblich beteiligt war. Alle drei genannten
Einrichtungen dienten im Grunde der Armenpflege.
Gemäß der Satzung war der Zweck der Sparkassenanstalt
a) „Im Allgemeinen: den Sinn für Häuslichkeit und Sparsamkeit zu fördern, und der verderblichen Genußsucht
und ihrer nothwendigen Folge – der Verarmung – entgegenzuwirken,
b) insbesondere: den Dienstboten und allen minder bemittelten Personen Gelegenheit zu geben, die
Ersparnisse an ihrem Lohne und Erwerbe fruchtbringend anzulegen, und durch die zu erlangenden Zinsen
nicht nur den Erwerb selbst zu erhöhen, sondern auch durch sichere Aufbewahrung desselben die Gefahr
einer Entwendung oder Verschleuderung zu beseitigen, und für die größeren Bedürfnisse des Alters einen
Not-Pfennig anzusammeln, oder das Mittel zu einer standesgemäßen Versorgung zu begründen“.
Deshalb wurden an der Sparkasse nur zugelassen: Minderjährige, Dienstboten, Lehrlinge, Gewerbsgehilfen,
Fabrikarbeiter, Taglöhner und die minderbemittelte Einwohnerklasse. Die jährliche Einlage des
Einzelnen betrug mindestens 1 Gulden, höchstens jedoch 50 Gulden. Der Einleger erhielt als jährlichen
Zins 7 Pfennig vom Gulden. Die Verwaltung über die Sparkasse als Distriktanstalt lag beim
Distriktsarmenpflegschaftsrat.
Am 11. März 1842 brachte Magdalena Hatzl, Söldnerstochter von Allersdorf, als erste Einlegerin 6 Gulden
als Spareinlage. Ihr Bruder Anton legte am selben Tag 1 Gulden ein. Die Geschwister Anna und Theres
Dietlmeier, ebenfalls aus Allersdorf, legten zur selben Zeit je 1 Gulden ein. Bis Ende des
Verwaltungsjahres waren es insgesamt 12 Einleger mit einer Einlage von 242 Gulden 46 Kreuzer und 2
Pfennigen. Ein Jahr später konnten bereits 650 Gulden an private Darlehensnehmer gewährt werden, 1844
schon 800 Gulden an Privat und 1200 Gulden an den Staat. Im nämlichen Jahr zählte die Anstalt 23 Kinder
und 20 Dienstboten, zusammen also 32 Gläubiger. Die geringe Zahl der Einleger im dritten Jahr nach Gründung
zeigt, daß noch viele Voreingenommenheiten gegen die neue Anstalt und vor allen Dingen der alte
„Sparstrumpf“ zu beseitigen waren. Bis zum Jahre 1856 betrugen die Spareinlagen immerhin schon 30 000 Gulden.
„Das Vertrauen zur Sparanstalt ist fest gegründet und Aktiv- und Passivvermögen nehmen alljährlich durch
neue Einlagen und Wiederausleihen bedeutend zu“, schrieb Benefiziat Frischholz am 25. August 1856 in Pattendorf.
Nach dem Tod des Mitbegründers Fink im Jahre 1847 führte Pfarrer und Dekan Josef Rubenbauer von Rottenburg
die Sparkasse in Rottenburg. Schließlich gelangte diese nach dem Tod Rubenbauers am 28. Juni 1853 an den
Administrator des Stiftes Pattendorf, Frischholz. Von nun an blieb der jeweilige Administrator in Pattendorf
der Sparkassenverwalter. Das ehrwürdige Stift Pattendorf, selbst für alte und arme Menschen bestimmt,
beherbergte nunmehr über 70 Jahre die Armeneinrichtung der Sparkasse Rottenburg.
Nun, ganz so fest gegründet wie Frischholz schrieb, scheint das Vertrauen der Bevölkerung in die Sparkasse
noch nicht gewesen zu sein. Noch im Jahre 1868 mußten Bezirksamtmann Loritz und Administrator Seger,
letzterer seit 1861 Verwalter der Sparkasse, in einer 7 Seiten umfassenden Werbeschrift die Vorteile der
Anstalt aufzeigen und „häufig unrichtige Meinungen über die Kasse“ berichtigen. „Wie, Du trägst Dein Geld
nach Pattendorf – da bekommstes auch nicht mehr“ und ähnliche Worte waren im Volke noch im Umlauf. Schuld
daran trug auch der Zusammenbruch einer privaten Landshuter Sparkasse. Acht Jahre später, im Jahre 1876
sah die Rechnung der Distriktssparkasse folgendermaßen aus:
Einnahmen | 1 351 170,47 Mark |
Ausgaben | 1 319 889,78 Mark |
Aktivrest | 31 289,69 Mark |
Rentierende Kapitalien | 406 811,77 Mark |
Einlagen und Passivzinsen | 385 461,33 Mark |
Reinvermögen | 24 881,57 Mark |
Letzteres hat sich gegenüber dem Vorjahr um 2604,70 Mark vermehrt. 20 Jahre später, im Jahre 1896
konnte der Sparkassenverwalter Georg Schinhanl, seit 1890 in dieser Funktion, die Spareinlagen mit
644 565 Markt nachweisen. Die erhöhten Einlagen machten im selben Jahr eine Änderung der
Sparkassensatzung notwendig. Die geringste jährliche Einlage (1842 1 Gulden) wurde auf 5 Mark
und die höchste (1842 50 Gulden) auf 600 Mark erhöht.
Nach der Jahrhundertwende
Obwohl noch vor der Jahrhundertwende sehr zahlreiche Darlehenskassen im Bezirk Rottenburg gegründet
wurden, die besonders die ländlichen Kunden an sich zogen, verzeichnete die Distriktssparkasse nach
1900 steigende Einlagen. Die Millionengrenze war bald erreicht und im Jahre 1903 beliefen sich die
Einlagen auf 1.155.975 Mark. Die Überschüsse mehrten sich von Jahr zu Jahr und betrugen 1902 6690 Mark,
1903 7312 Mark, 1904 8500 Mark. Seit 1902 wurden daraus jährlich 4000 Mark zur Tilgung der distriktiven
Eisenbahnbauschulden verwendet. 1905 wurden zusätzlich 1000 Mark für die Verzinsung und Tilgung der
Straßenbauschulden entnommen. In den Jahren 1909 und 1910 wurden 6000 Mark an Überschüssen an den Distrikt
abgeführt und in den darauf folgenden Jahren waren es sogar 7000 Mark. Die Einlagen erreichten Ende des
Jahres 1912 bereits die Zweimillionengrenze. Während des folgenden Weltkrieges zeichnete die Sparkasse bei
Kriegsanleihen 300.000 Mark. Der vermehrte Geldfluß während des Krieges ließ die Einlagen im Jahre 1917 auf
2 705 048,18 Mark anschwellen.
Am 16. Mai 1907 beschloß der verstärkte Distriktausschuß und am 25. September 1907 der Distriktrat der
Gründung eines Sparkassenverbandes für Niederbayern zuzustimmen und den Beitritt zu erklären. Damit zu
jeder Zeit die erforderlichen Barmittel zur Verfügung stehen, wurde für die Sparkasse bei der königlichen
Filialbank Landshut ein provisionsfreier Kontokorrentkredit im Höchstbetrag von 100.000 Mark beantragt.
Im Jahre 1913 gab der Distriktsrat der Sparkasse eine neue Geschäftsordnung. Als Geschäfts- und Kassenstunden
wurden festgesetzt: Dienstag bis Samstag 2 bis 5 Uhr nachmittags, Sonntag 9 bis 11 Uhr vormittags und 2
bis 4 Uhr nachmittags. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Sparkasse auch am Postscheckverkehr teil und richtete
einen Telefonanschluß ein. Der bargeldlose Zahlungsverkehr bei der Sparkasse wurde im Jahre 1918 eingeführt
und zur Durchführung eine dritte Kraft eingestellt. Voraussetzung hierfür waren die Verleihung der
passiven Scheckfähigkeit durch das neue Reichsscheckgesetz vom 11.3.1908 sowie der Erlaß der neuen
Sparkassengrundbestimmungen, die am 1. Januar 1918 in Kraft traten und den Sparkassen erlaubte, den
bargeldlosen Zahlungsverkehr aufzunehmen.
Das Jahr 1923 brachte in verschiedener Hinsicht einen besonderen Abschnitt und Einschnitt im Leben der
Sparkasse. Der Bezirkstag errichtete in Rottenburg ein eigenes Sparkassengebäude, nachdem vorher ein
Anwesen an der Hauptstraße erworben wurde. Am 1. Dezember 1923 übersiedelte dann die Sparkasse von
Pattendorf nach Rottenburg und nahm den Geschäftsbetrieb in den neuen Räumen auf. Da bereits 2
Bankinstitute am Ort waren, konnte sich die Sparkasse nur langsam bei der Marktbevölkerung einführen.
Der gleichzeitig nunmehr als hauptamtlich angestellte Sparkassenverwalter Schneeberger bemühte sich nach
Kräften um die Bevölkerung. Auch wurden nunmehr alle nach der Satzung und Geschäftsordnung zulässigen
Bankgeschäfte übernommen. Die Armenanstalt früherer Zeit hat sich zum zeitgemäßen Bankinstitut entwickelt,
das nunmehr allen Anforderungen ihrer Kundschaft durch die Hinzunahme neuer Dienstleistungs- und
Kreditaufgaben voll entsprechen konnte. Rechtliche Grundlage bildeten die bereits erwähnten
Sparkassengrundbestimmungenen vom 1.1.1912, die der Sparkasse u.a. gestatteten, das Wechseldiskont-
sowie das kurzfristige Kreditgeschäft durchzuführen.
Inzwischen war die Währung hoffnungslos verfallen. Eine ordnungsgemäße Geschäftstätigkeit war nicht
mehr möglich. Nach Umstellung des Geldes mußte mühsam das Geschäft wieder aufgenommen werden. Dabei
wurde auch das Schulsparen nunmehr aufgenommen. Die Aufwertung brachte viel Arbeit aber keinen Ertrag.
Das Aufwertungsergebnis vom 31.12.1927 zeigte, daß den Verbindlichkeiten im Betrage von
311 688,95 RM nur Forderungen im Betrag von 235 118,27 RM gegenüberstanden. Nur durch Zuschüsse des
Bezirks und Überschüsse der Kasse selbst konnte die gesetzlich vorgesehene Aufwertung durchgeführt
werden. Das allmählich wachsende Vertrauen der Sparer brachte wieder die dringend notwendigen Spareinlagen.
Diese betrugen am 31.12.1926 25 177 RM, am 31.12.1927 402 887 RM, am 31.12.1928 636 325 RM. Im Jahre 1930
erreichten die Einlagen wiederum die Millionengrenze. Die gestiegenen Einlagen verlangten auch eine
innerbetriebliche Umstellung. Im Jahre 1926 wurde daher von der bis dahin gebräuchlichen Kameralistik
auf die doppelte Buchhaltung umgestellt. Das war der Grundstein für die Entwicklung zu einem Universal-Kreditinstitut
moderner Prägung. Trotzdem blieb die Sparkasse verpflichtet, nur dem gemeinen Nutzen zu dienen und als öffentliches
Institut die ihr von der Öffentlichkeit übertragenen Aufgaben zu erfüllen, nämlich den Sparsinn zu pflegen und das
örtliche Kreditbedürfnis zu befriedigen.
Die Distriktshilfskasse Rottenburg
Ende des vorigen Jahrhunderts entstand ein Bedürfnis für eine Kreditanstalt für den Mittelstand, insbesondere
für Gewerbetreibende; die Distriktssparkasse war ja immer noch eine Einrichtung der Armenpflege. Deshalb
beschloß der Distriktsrat am 12. Oktober 1893 die Gründung einer Distriktshilfskasse. Die Hilfskasse, die
mit Entschließung der Regierung vom 5.2.1895 genehmigt wurde, war eine Distriktsanstalt und stand unter
der Verwaltung des Distriktsrates. Die Haftung trug die Distriktsgemeinde mit ihrem gesamten Vermögen.
Zweck der Hilfskasse war, „gut beleumundeten, arbeits- und strebsamen Landwirten und Gewerbetreibenden,
welche sich in voraussichtlich vorübergehender Notlage befinden, durch Gewährung von Darlehen die Möglichkeit
häuslichen Fortkommens zu verschaffen“. Die Kasse, welche mit einem Kapital von 12 000 Mark fundiert wurde,
nahm Einlagen in jeder Größe entgegen, verzinste dieselben mit 3 ½ Prozent und lieh gegen 4 Prozent Verzinsung
und Heimzahlung in der Regel von 10 Jahren Kapitalien aus. Die Verwaltung dieser Kasse wurde dem
Bezirksamtsoffizianten Beer in Rottenburg als Kassier und dem Marktschreiber Schriefer in Rottenburg als
Kontrolleur übertragen. Die Hilfskasse nahm am 1. Januar 1896 ihre Tätigkeit auf. Zehn Jahre später im Jahre
1905 schloß die Rechnung wie folgt ab:
Einnahmen | 53 304,91 Mark |
Ausgaben | 52 123,27 Mark |
Aktivrest | 1 181,64 Mark |
Aktivaußenstände | 200,-- Mark |
Immobilienwert | 353,70 Mark |
Rentierliche Kapitalien | 79 071,-- Mark |
Passivkapitalien | 66 740,-- Mark |
Reinvermögen | 14 066,-- Mark |
Eine nennenswerte Aufwärtsentwicklung konnte die Hilfskasse in der darauffolgenden Zeit nicht erleben. Die
im Jahre 1916 in Rottenburg gegründete Gewerbebank mag den Mittelstand besser angesprochen haben.
Die Inflation hatte auch die Hilfskasse ihrer Mittel beraubt und ihre Existenz war besiegelt, zumal auch
kein echtes Bedürfnis zu ihrem Weiterbestehen gegeben war. Die Bezirkssparkasse hatte ja 1923 alle
Bankgeschäfte aufgenommen und konnte auch die Gewerbetreibenden und den Mittelstand bedienen. Die
Distriktshilfskasse mußte hier Erwähnung finden, weil sie mittelbar doch das Geschehen der Distriktskasse
beeinflußte.
Die Vereinigten Sparkassen im Bezirk Rottenburg a.d. Laaber
Bald nach der Machtübernahme im Jahre 1933 brachte das Sparkassengesetz eine Neuregelung des Sparkassenwesens.
Unter anderem mußte das Sparkassensondervermögen von seinem Gewährträger an die Sparkasse als selbständiges
Eigenvermögen überlassen werden. Die Bilanz der Bezirkssparkasse vom 31.12.1933, die maßgeblich war für die
Auseinandersetzung, schloß mit 1 820 370,90 Mark. Das Gesetz über Spar- und Girokassen, kommunale Kreditinstitute
und Giroverbände sowie Girozentralen vom 13.12.1934 gab den zuständigen Stellen die Ermächtigung, die zu einer
zweckmäßigen Gestaltung der Kreditinstitute erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Damit war die Frage der weiteren
Existenz der kleineren Sparkassen angeschnitten. Der Bayerische Sparkassen- und Giroverband teilte im März 1935
seine Vorstellungen über eine Neuorganisation der Sparkassen im Bezirk Rottenburg a.d.L. mit. Danach sollten die
drei Sparkassen zu einem Zweckverband zusammengeschlossen werden. Begründet wurde der Vorschlag damit, "daß die
gemeindlichen Sparkassen Langquaid und Pfeffenhausen in ihrer Gesamtentwicklung zurückgeblieben seien. Die
Marktsparkasse Langquaid kämpfte schon seit Jahren mit Liquiditätsschwierigkeiten und sei daher in den letzten
Jahren nicht mehr in der Lage, die Kreditbedürfnisse zu befriedigen. Für den Zusammenschluß sprächen vor allem
Zweckmäßigkeitsgründe. Die bisherige Zersplitterung der Kapitalkräfte würde beseitigt werden, was dem Geldausgleich
innerhalb des Bezirkes zugute käme. Durch den Zusammenschluß der drei Sparkassen ergäbe sich ein Gesamteinlagenbestand
von rund 2,7 Millionen. Die künftig auf dieser erweiterten Kapitalbasis zu betreibende Zins- und Geschäftspolitik
würde den beteiligten Gewährträgern und der einheimischen Wirtschaft zum Vorteil gereichen". Schon bald nach den
einsetzenden Verhandlungen beschloß die Marktgemeinde Langquaid diesem Zweckverband beizutreten. Langwierig hingegen
waren die Verhandlungen mit Pfeffenhausen. Erst im Laufe des Jahres 1936 war schließlich eine Einigung zwischen den
drei Sparkassen über ihren Zusammenschluß zu erzielen. Das Bayerische Staatsministerium des Innern konnte mit
Entschließung vom 16.12.1936 den Zusammenschluß zu einem Zweckverband „Vereinigte Sparkassen im Bezirk Rottenburg
a.d. Laaber“ mit Wirkung vom 1.1.1937 genehmigen. Hauptsitz der Sparkasse blieb Rottenburg, Langquaid und Pfeffenhausen
Zweigstellen. Der Einlagenbestand betrug zum 31.10.1937 3 609 000 Mark. In dieser günstigen Weiterentwicklung der
Sparkasse zeigte es sich, wie zweckmäßig der hart errungene Zusammenschluß war.
Die Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg
Dem vollkommenen wirtschaftlichen Niedergang bei Beendigung des 2. Weltkrieges folgte am 20. Juni 1948 die
Währungsreform. Auch die Vereinigten Sparkassen mußten, wie alle Kreditinstitute, von Neuem beginnen. Am Tag der
Währungsumstellung betrugen die Gesamteinlagen 1 614 534,46 Mark. Den nunmehr einsetzenden raschen Aufstieg
und die stürmische Entwicklung der Sparkasse vermögen am besten nachfolgende Zahlen aufzuzeigen.
| Gesamteinlagen DM | Gesamtausleihungen DM | Gesamtumsatz Mill. DM |
21.06.1948 | 1 614 534,46 | 115 082,90 | --,-- |
31.12.1950 | 2 115 634,72 | 1 190 883,73 | 56,9 |
31.12.1955 | 6 779 772,85 | 4 897 471,82 | 118,7 |
31.12.1960 | 16 675 327,12 | 11 083 802,63 | 211,5 |
31.12.1966 | 39 245 487,20 | 26 518 327,74 | 542,1 |
Die gesteigerten Umsätze und die Mehrung der Kunden erforderten auch eine räumliche Ausweitung. Das Gebäude
am Hauptsitz in Rottenburg a.d.L. wurde 1954/55 und dann nochmals 1963/64 erweitert. Aus den erwirtschafteten
Überschüssen konnte die Sparkasse in den letzten 3 Jahren jährlich 25 000 DM für gemeinnützige Zwecke
zur Verfügung stellen.
Die Sparkassenvorstände
In all den Jahren des Bestehens der Sparkasse Rottenburg a.d.L. haben die Geschäfte besorgt und verwaltet:
Dionysius Fink, Hohenthann | 1842-1847 |
Josef Rubenbauer, Rottenburg a.d.L. | 1847-1853 |
Johann B. Frischholz, Pattendorf | 1853-1861 |
Leonhard Seger, Pattendorf | 1861-1890 |
Georg Schinhanl, Pattendorf | 1890-1913 |
Josef Brunner, Pattendorf | 1913-1923 |
Willibald Schneeberger, Rottenburg a.d. | 1923-1946 |
Franz Saumüller, Rottenburg a.d. | 1946-1955 |
Otto Schnell, Rottenburg a.d.L | 1955-1965 |
Hans Fürst, Rottenburg a.d.L | 1965-1982 |
Fritz Wimberger, Vilsbiburg | 1982-2000 |
Sie haben die einstige Armenanstalt zum größten Bankinstitut im Landkreis Rottenburg a.d.L. gemacht.
Sie verdienen den Dank der Allgemeinheit. Seit die Sparkasse Rottenburg 1972 mit der Sparkasse Landshut
fusioniert ist, hat das heutige Finanzzentrum Rottenburg keinen eigenen Vorstand mehr.
1975 wurde hier das Amtsgerichtsgebäude abgerissen und dafür die neue Sparkasse erbaut. Im Jahre 2003
wurde das Gebäude wegen eines schweren Dachschadens abgerissen und das neue Finanzzentrum der Sparkasse
erbaut.
Im Frühjahr 2004 wurde das Gebäude eingeweiht.
Anzeige 1931
Anzeige aus dem Jahre 1954
Foto 2014
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