|
750 JAHRFEIER
Zurück
Im Dezember 2006, wies 1. Bürgermeister Hans Weinzierl auf der Weihnachtsfeier der Volksschule die Anwesenden
darauf hin, dass im nächsten Jahr die Stadt Rottenburg ihren 750. Geburtstag feiert. Während des ganzen Jahres
sind dazu verschiedene Veranstaltungen geplant. Die Volksschule habe zu diesem Jubiläum schon ihren Beitrag dazu
geleistet. Der Entwurf dieses Wappens, wird als zukünftiges Logo auf allen Plakaten und Schriften Verwendung
finden. Lehrer Peter Huppmann hatte mit den Schülern der 9. Klasse der Volksschule die verschiedensten Entwürfe
dazu angefertigt. Die Stadt entschied sich für den Entwurf von Andreas Blasenberger.
Rottenburg.
Rottenburg feiert sein 750-jähriges Bestehen und hat dazu über das ganze Jahr eine Reihe großartiger
Veranstaltungen geplant. Der Auftakt fand am vergangenen Samstag statt und wurde mit einem feierlichen
Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg eingeleitet.
Pfarrer Max Rabl zelebrierte die heilige Messe, die vom Jugendchor der Pfarrei musikalisch umrahmt wurde. Der
Geistliche stellte in dem Gottesdienst drei Punkte heraus, nämlich: „Dankbar sein für die Vergangenheit, Ja sagen
zur Gegenwart und Hoffnung haben für die Zukunft“. „Wir denken zurück und schauen voraus, mit Jesus an unserer
Seite“, so der Geistliche.
Anschließend fand in der Mehrzweckhalle ein Neujahrsempfang statt, dem die Stadtkapelle Rottenburg mit einem
Konzert eine besondere Note gab.
Stadtkapelle Rottenburg spielte zum Auftakt der Jubiläumsfeier.
1. Bürgermeister Hans Weinzierl hielt die Eröffnungsrede
Bürgermeister Hans Weinzierl freute sich über die vielen Besucher, die zu dieser Auftaktveranstaltung gekommen
waren und hieß unter anderem Pfarrer Max Rabl, Pfarrer Manfred Eich, Diakon Rudolf Einzmann, Gemeindereferent
Robert Lentner, die Oberin des Klosters der Salesianerinnen Oberroning, Schwester Alberta mit Schwester Michaela,
Landrat Josef Eppeneder, MdL Ingeborg Pongratz, die Bürgermeisterkollegen Rudolf Seidl und Alfred Holzner, die
Stadträte und Ortssprecher, den Vorsitzenden der Berta und Bruno Selwat-Stiftung, Helmuth Zellner, die Leiter der
Schulen, der Banken, des Kindergartens, der Tiefbauverwaltung des Landkreises Landshut, die Leiter der Landshuter
Werkstätten, der Schlossklinik, des Seniorenpflegeheims Pattendorf sowie der Polizeiinspektion Rottenburg und des
BRK Rottenburg, sowie des Gewerbe- und Fördervereins willkommen. Weiter hieß der Redner die Feuerwehren, die
Vorstände sowie die Stadtkapelle willkommen.
Herzog Maximilian von Bayern bestätigte mit dieser Urkunde aus dem Jahre 1651 erneut die Marktfreiheit.
Ausführlich befasste sich das Stadtoberhaupt anschließend mit der Geschichte Rottenburgs und nahm die
Gäste mit auf eine Zeitreise, die vor etwa 7000 Jahren begann, bis zur „Ausstellung des Taufscheins“
im Jahr 1257. Rottenburg sei älter als diese 750 Jahre, was durch viele Funde belegt sei, „Rottenburg
hat Geschichte“, so der Redner, der auch auf ein Dokument aus dem Jahre 1173 aus dem Fundus des
Klosters Schäftlarn hinwies und ebenso auf die Recherchen von Realschulrektor Johann Robl, die
dieser in einer gesonderten Veranstaltung bekannt machen wird. Weinzierl machte einen Zeitsprung in
die Römerzeit und berichtete, dass sich die Heimatgeschichtsforscher und Ehrenbürger Rottenburgs,
Pater Wilhelm Fink und Josef Wiesmüller einig seien, dass die Römerstraße von Regensburg nach
Moosburg über Rottenburg geführt habe. Auf dem Hofberg musste eine Niederlassung bestanden haben,
die man als Raststätte nutzte.
Die Frage, „Wie wir zu unserem Namen kamen“ behandelte der Bürgermeister anschließend und meinte,
dass laut Urkunde wohl einem Grafen „Robold“ das „Urheberrecht“ zugestanden werden könne. Über
viele Anpassungen und Veränderungen hinweg dürfte dann unter Hinzufügung der Burg der Name
Rottenburg entstanden sein. Es werde im Laufe des Jahres noch viel über die Geschichte Rottenburgs
vorgetragen werden, so der Bürgermeister, der sich bei allen bedankte, die sich als
Heimatgeschichtsforscher große und bleibende Verdienste erworben haben. Besonders dankte er dem
Heimatgeschichtsforscher und Ehrenbürger Josef Wiesmüller, der mit seinem Buch „Heimat aus Gottes-
und Menschenhand“ ein unverzichtbares Geschichtswerk geschaffen hat, ebenso bei Johann Robl für
seine tolle Arbeit zur Heimatgeschichte „Rottenburg an der Laaber, nur 750 Jahre?“.
Landrat Josef Eppeneder gratulierte der Stadt Rottenburg zum „historischen Geburtstag“ und zollte
gleichzeitig Respekt für alles, was hier geschaffen worden sei. Sein Dank galt an vorderster Stelle
Bürgermeister Hans Weinzierl für sein herausragendes Engagement für seine Heimatstadt, ebenso den
Stadträten und der ganzen Bevölkerung.
Landrat Josef Eppeneder sprach auch den Landkreis Landshut an, einen Vorzeigelandkreis mit einer
Spitzenstellung in Bund und Land. Im Rückblick auf 2006 nannte der Redner als positive Höhepunkte
den 60.Geburtstag der Bayerischen Verfassung, die Fußballweltmeisterschaft, die gezeigt habe, dass
Deutschland ein offenes und gastfreundliches Land sei und den Besuch von Papst Benedikt XVI, eines
Bayern in Bayern. Im vergangenen Jahr hätten aber auch in fast allen Kontinenten Gewalt, Krieg und
Terror eine blutige Spur gezogen. Mit Besorgnis stellte der Landkreischef fest, dass sich auch in
Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr öffne. Es gelte, das Bewusstsein zu
finden, für die Schwächeren eintreten zu müssen. Dies täten alle, die sich ehrenamtlich engagieren,
wofür Landrat Eppeneder allen die sich hier einbrächten, herzlich dankte und den Bürgern, die mit
der Bürgermedaille an diesem Abend ausgezeichnet wurden (wir berichten gesondert) den persönlichen,
aber auch den Glückwunsch des gesamten Kreistages und Landkreises aussprach.
Am Ende des Festaktes zapfte Bürgermeister Hans Weinzierl im Beisein von 2. Bürgermeister Rudolf
Seidl und 3. Bürgermeister Alfred Holzner sowie des Brauereibesitzers Klaus Rauchenecker das Fass
mit dem „Rottenburger Jubiläumsbier“ an, das extra zum 750-jährigen Geburtstag gebraut worden war
und dann gab es für alle Anwesenden Freibier. Dieses genießend gab es viele Gespräche, vor allem
auch beim Besichtigen der Bildtafeln, die in der Mehrzweckhalle aufgestellt waren und Historisches
aus den Ortsteilen der Gemeinde zeigten.
Bundespräsident a.D. Dr. Roman Herzog bei seiner Festrede.
„Kleinen Städten kommt große Aufgabe zu“
Bundespräsident a.D. Dr. Roman Herzog sprach beim Festakt zum 750-jährigen Jubiläum
Rottenburg. Zu einem einmaligen Erlebnis wurde für über 1000 Besucher am vergangenen
Donnerstagabend der Festakt zur 750-Jahrfeier der Stadt Rottenburg in der Mehrzweckhalle
Laabertal. Mit Bundespräsident a.D. Professor Dr. Roman Herzog kam der bisher wohl prominenteste
Gast nach Rottenburg, um die Festrede zu halten.
Entsprechend herzlich wurde der gebürtige Landshuter empfangen. Die Böllerschützen Münster
schossen einen Ehrensalut. Dr. Roman Herzog wurde mit stehenden Ovationen und mit flotten Klängen
der Stadtkapelle Rottenburg willkommen geheißen. Bürgermeister Hans Weinzierl dankte dem höchsten
Repräsentanten unseres Staates für sein Kommen, das diese Veranstaltung zu einem besonderen
Erlebnis werden lasse.
Erfreut war der hohe Gast über das Begrüßungslied durch den Schulchor und die Gedichte die vier
Schulkinder beherzt vortrugen und ihm dann einen Blumenstrauß überreichten.
Er sei gerne gekommen, so anschließend der Bundespräsident a.D. wenn er auch Rottenburg von seinem
Vater als „fürchterlich“ geschildert bekommen hatte, was daran lag, dass der Vater während der
Inflation hier als Banklehrling arbeitete und das am Morgen erhaltene Geld am Abend nichts mehr
wert war. Dafür war ein elektrisches Bügeleisen, das der Vater gekauft hatte, jahrzehntelang im
herzoglichen Haushalt. Roman Herzog hatte Rottenburg später auch selbst kennengelernt und erklärt,
dass zwischen dem früheren und dem heutigen Rottenburg ein gewaltiger Unterschied sei, es habe
sich sehr zum Positiven entwickelt.
In Anspielung auf eine Äußerung von Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, dass die Niederbayern
es verstünden ihre Feste zu feiern, meinte Dr. Roman Herzog mit einem Augenzwinkern, dass ein
richtiger Niederbayer auch ohne Anlass feiern könnte.
Die Gäste hörten mit Begeisterung den Festrednern zu.
In seiner Rede betonte Dr. Herzog, dass in den 750 zurückliegenden Jahren etwa 30 Generationen
gelebt und gearbeitet und viel durchgemacht hätten, Kriege, Kreuzzüge, Überfälle von Schweden,
Panduren und Husaren. Der Redner zeichnete ein Bild von den Menschen früher, die ein
durchschnittliches Alter von 28 bis 30 Jahre erreicht hätten, zeigte die Landschaften der früheren
Jahrhunderte auf, in denen es keine Monokulturen gegeben habe und sprach auch die Wohnverhältnisse
der früheren Generationen an. Die Menschen von früher, würden heute wenig wiedererkennen. Es sei
damals gehungert worden, den Menschen sei viel „weggesteuert“ worden, doch dafür seien ungeheure
kulturelle Schätze geschaffen worden.
Die Menschen in aller Welt seien durch alle Zeiten gegangen. Wie aber soll es weiter gehen, wie
könne man dafür sorgen, dass alles halte. In Anspielung auf den gezeigten historischen
Landkreisfilm meinte Dr. Roman Herzog. „Wir sind im Gegensatz zu den früheren Generationen eine
Generation, die keine Patina mehr erlebt“.
Die Hoffnung, so der Redner, liege bei den kleinen Städten. Die großen Städte hätten den
brausenden Verkehr und Entwicklung. Der begriff „Stadtteilfest“ zeige, wie wenig sich die Bewohner
aber mit der ganzen Stadt identifizierten. Den kleinen Städten komme eine große Aufgabe zu. Sie
hätten die Möglichkeit ihren Bürgern Heimat zu schaffen und Heimat zu sein.
Wer sich soweit aus dem Fenster hängt, wie wir das derzeit tun, der tut gut daran, dafür zu
sorgen, dass er von hinten gehalten wird“. Das sei Heimat. Wer in diesem Sinne beheimatet sei,
wer in diesem Sinne auch ein bisschen Gottvertrauen habe, der sei von hinten gehalten, der könne
sich weiter und mutiger und konstruktiver aus dem Fenster hängen. Heimat brächten in zunehmendem
Maße nicht mehr die großen, sondern die kleinen Städte.
Dr. Herzog sprach auch die Tatsache an, dass es immer weniger Kinder gebe, zeigte sich aber nicht
bereit, „mich den Jammereien über das Aussterben der Deutschen anzuschließen“. „Wir schrumpfen“,
doch wie komme man damit zurecht, wie schrumpfe man. Das seien Fragen, die auf die Gemeinden
zukämen und es wäre auch, so die Meinung Dr. Herzogs notwendig, dass sich der Bundestag mit dieser
Frage beschäftigen würde.
Auch die immer mehr älteren Menschen und ihrer Lebensform, werfe Fragen auf. Diese könne man nicht
per Gesetz oder großem Programm steuern. Müsse alles bundesweit geregelt werden oder wäre es nicht
besser, den Menschen vor Ort ihre eigenen Erfahrungen machen zu lassen und ihnen die Möglichkeit
zu geben, ihren eigenen Wünschen nachzugehen, fragte der Festredner. Entscheidungen könnten
nicht in Brüssel, nicht in Berlin oder München getroffen werden. „Die Gemeinden, vor allem aber
die kleinen Städte sind hier im Kommen. Sie werden dringender gebraucht als jemals zuvor.“ Mit
dieser Aussage beendete Dr. Herzog seine Rede und wünschte der Stadt Rottenburg weitere 750
glückliche Jahre. Dr. Roman Herzog hatte für seine Rede kein Honorar verlangt. Er erhielt von
Bürgermeister Hans Weinzierl einen Betrag von 750 Euro für einen guten Zweck, den Dr. Herzog für
eine von ihm gewählte Einrichtung überreichen könne.
Das Stadtoberhaupt und die Gäste dankten dem ehemaligen Bundespräsidenten mit viel Applaus für seine Festrede.
Begleitet wurde der Festakt von den Kindern der Hauptschule unter Leitung von Rektor Franz Gänger.
Bundespräsident a.D. Professor Dr. Roman Herzog trug sich im Beisein von den drei Rottenburger
Bürgermeistern Hans Weinzierl, Rudolf Seidl, Alfred Holzner, sowie Bezirkstagspräsident Manfred
Hölzlein, MdB Dr. Wolfgang Götzer, MdL Gertraud Goderbauer und Landrat Josef Eppeneder im
Bürgermeisterzimmer in das Goldene Buch der Stadt ein.
Rottenburg.
Mit zu einem Höhepunkt des Rottenburger Jubiläumsjahres wurde die „Illustrierte Zeitreise durch
die Geschichte der Stadt Rottenburg – 750 Jahre und noch viel mehr“, die Rektor Johann Robl
zusammen mit vielen interessierten Besuchern in der Aula der Realschule unternahm.
Rektor Johann Robl, der Verfasser der Festschrift.
Der Referent, gelernter Historiker und passionierter Geschichtslehrer, verstand es, seine
Begeisterung auf die Zuhörer zu übertragen, als er sie auf den langen Weg, nicht nur von 750
Jahren, sondern über siebeneinhalb Jahrtausende mitnahm, unter Zuhilfenahme modernster Technik.
Rektor Robl gliederte seinen Vortrag in sieben Punkte und legte zu Beginn die von Graf Konrad
„von Gottes Gnaden Graf von Rotenbuch“ ausgestellte Urkunde vor, die „eindeutigste und
unmittelbarste authentische Quelle der Namensgebung Rottenburg“, datiert vom 28. Juni 1257, und
präsentierte auch den Originaltext dazu. Die Urkunde aus Pergament sei nur 18,5 mal 7,5 Zentimeter
groß, sei ein kleines, aber sehr wichtiges Dokument, mit Siegeln der Grafen von Moosburg und
Rottenburg.
Doch, so Robl, die Geschichte Rottenburgs und der Umgebung ist viel älter. Bereits 5000 Jahre vor
unserer Zeitrechnung belegt durch archäologische Funde, ließe sich die Ansiedlung sesshafter
Ackerbauern und Viehzüchter feststellen. Funde aus der Münchshöfener und der Altheimer Kultur
belegten eine Siedlungstätigkeit in der Jungsteinzeit, der Eisenzeit sowie der keltischen
Laténezeit, in unserem Gebiet. In Unteraichgarten müsse eine größere Siedlung bestanden haben.
Grund für die Ansiedlungen hier ist der ertragreiche Lössboden gewesen.
Sicher sei, dass vor 2500 Jahren Kelten hier gelebt haben. Davon zeugten viele Spuren und
Zeugnisse im Gelände, wie Hügelgräber, Ringwälle, Viereckschanzen. Der Heimatboden sei, so Rektor
Robl, ein Geschichtstresor.
Belegt sei, so Robl weiter, dass eine Römerstraße durch Rottenburg geführt habe und dass am
Hofberg eine „Statio“ gewesen sei, heute würde man Autobahnraststätte dazu sagen. Den Römern seien
die Bajuwaren gefolgt. In einem weiteren Kapitel beschäftigte sich der Referent mit der Zeit vor
und nach den Moosburger Grafen und damit mit der Namensgebung Rottenburgs. Ein Graf Ratold oder
Rodold habe 871 die einstige befestigte römische Raststätte auf dem Hofberg übernommen und aus
Ratolds Burg sei später Rodinsburg, Rotinburch, Totenbuch, Rotenburg und schließlich Rottenburg
geworden. Die Ebersberger, Roninger, Moosburger Herren hätten in der Geschichte Rottenburgs eine
große Rolle gespielt. Die Grafen von Moosburg-Rottenburg hätten die Burg an der Laaber ausgebaut.
Mit dem Tod des letzten Grafen der Moosburg-Rottenburger Linie, Konrad III, ist um 1280 auch
dieses Adelsgeschlecht ausgestorben und der Wittelsbacher Heinrich XIII hat 1284 die ehemaligen
Roninger Besitzungen in Rottenburg übernommen. Rottenburg hat prosperiert, Roning ist seiner
Bedeutung verlustig gegangen. Rottenburg ist Gerichts- und Pflegschaftssitz geworden und hat 1378
die Marktrechte erhalten.
Eine wichtige Rolle hat die „Tafern“ gespielt, die unterhalb der Burg gebaut worden ist. Hier sind
Gerichtsverhandlungen und Notariatsgeschäfte abgewickelt worden, aber es war auch der Ort für
Informationen und Nachrichten. Das gesellschaftliche Leben habe sich hier abgespielt.
Stolz präsentierte Rektor Robl die Siegelabdrücke aus früheren Jahrhunderten und plädierte
mehrmals für die Gründung eines Archives, um die vielen Dinge, die vorhanden sind, der Nachwelt
zugängig zu machen. Denn: „Wer seine Wurzeln nicht kennt, wird wurzellos bleiben“.
Weitere Kapitel im Vortrag waren die Kriege, die durchs Land zogen, insbesondere auch die
Schwedeneinfälle, die Verwüstung brachten. Lange Friedensperioden seien die Ausnahme gewesen. Ein
weiteres Thema Robls beschäftigte sich mit Tradition und Wandel in der jüngsten Zeit. 1971 ist
Rottenburg Stadt geworden, hat 1972 den Landkreissitz verloren. Die Zeit als Garnisonsstadt ist
bereits wieder Geschichte. Rottenburg habe sich zu einer großgemeindlichen, selbstverwalteten Stadt
entwickelt, die viel für die Daseinsvorsorge ihrer Bürger tue, von der frühere Generationen nur
hätten träumen können, denn die „gute alte Zeit“, sie gibt es nicht. „Seien sie stolz auf die
Geschichte Ihrer Stadt“, rief Rektor Robl abschließend den Zuhörern zu, wünschte weitere glückliche
750 Jahre und spielte den Schlager „Fremder in der Nacht“ ein, mit dem Hinweis, dass man ein
„Fremder“ bleibt, wenn man die Geschichte nicht kennt. Rektor Robl dankte herzlich für die
Unterstützung, die er für seine Arbeit erhalten hat. Lang anhaltender Applaus drückte die
Begeisterung der Anwesenden über diesen Vortrag aus.
Zu Beginn hatte Konrektor Michael Vogl die Besucher begrüßt und gleichzeitig auf eine Ausstellung
alter Postkarten in der Galerie hingewiesen, die von Beratungsrektor Franz Wagner zusammengestellt
worden war. Bürgermeister Hans Weinzierl hatte eingangs Rektor Robl gedankt, der mit einem
unermesslichen Aufwand an Zeit und unter Mithilfe von Michael Wachtel und Georg Fuchs, die
Vergangenheit erforscht, aufgearbeitet und dokumentiert habe, um sie für die kommenden
Generationen wach zu halten, um aus ihr lernen zu können. Aus diesem Grunde habe Rektor Robl eine
Broschüre geschrieben, in der die Geschichte Rottenburgs ausführlich dokumentiert sei.
Das Stadtoberhaupt überreichte an Rektor Johann Robl eine Urkunde und Eintrittskarten für das
Konzert der Regensburger Domspatzen am 15. September in Rottenburg. An Frau Robl richtete Hans
Weinzierl den Dank für das Korrekturlesen der Broschüre und das Verständnis, das sie für die
vielen „Sonderschichten“ im Hinblick auf das Rottenburger Jubiläum aufgebracht hat. Dank und
Geschenke gab es auch für Michael Wachtel und Georg Fuchs für die großartige Mithilfe.
In vielen angeregten Gesprächen wurde das Gehörte von den Besuchern dann aufgearbeitet und
nochmals die Begeisterung über das Gehörte und Gesehene ausgedrückt.
Geschichte macht Freude, wie beim Zuprosten von Bürgermeister Weinzierl und Rektor Robl mit dem
Jubiläumsbier, auf die nächsten 750 Jahre, zu sehen ist.
2006 forderte 1. Bürgermeister Hans Weinzierl die Bevölkerung zur aktiven Mithilfe zur 750
Jahrfeier auf.
Eine Burg in Miniaturausführung baute der Bauunternehmer Georg Schmidmüller mit gespendeten
Ziegelsteinen aus dem Rottenburger Ziegelwerk. Der Spenglermeister Günter Grimm junior hat das
Dach des Turms und Herbert Huber das originalgetreue Tor gebaut.
Anlässlich der 750- Jahrfeier eröffnete im Juni 2007 Franz Moises seine Ausstellung im ehemaligen
Bundeswehrgelände. Die Besucher zeigten sich begeistert von den vielen Dingen die hier gesammelt
und gezeigt werden. Angefangen von den Anzeigen des Rottenburger Anzeigers, über das
Postkartenzimmer, das Max-von-Müller-Zimmer, die Eisenbahngeschichte sowie das Klassenzimmer und
das wertvolle Archiv, das heute im Besitz der Stadt sich befindet, konnte bestaunt werden.
Zurückversetzt in die Vergangenheit fühlten sich die Besucher, von denen etliche selbst noch
Erinnerungen beispielweise an die eigene Schulzeit hatten, in der es noch Schiefertafeln und
Griffel gab und andere, denen das alles fremd war, die aber begeistert waren über die Informationen
aus früheren Zeiten. Franz Moises, letzte Reihe sitzend, erklärte den Besuchern alle
Einzelheiten.
2006 reichte Heimatforscher Franz Moises für die 750 Jahrfeier folgende Entwürfe bei der Stadt ein.
Postkarten, Streichholzschachteln, Lesezeichen und Plakate.
Zurück
|